Beiträge von Maylien

    Ihr Lieben,


    vielen, vielen Dank für Eure so lieben Worte!
    Ich fühle tief mit Euch.


    Im Moment fühl ich mich so einsam.
    Ich bin´s zwar nicht - aber das Gefühl ist dennoch da.
    Ich fühl mich schwer und ausgelaugt.


    Kennt ihr das auch, wenn seine Papa/Mama gestorben ist, dass man sich wie ein Kind fühlt und denkt, das darf doch nicht gar nicht sein?
    Ich weiss nicht wie ich das genau beschreiben soll, aber vielleicht wisst ihr ja schon was ich meine.


    Es ist nicht so, als hätten wir in der Familie keine Trauerfälle gehabt.
    Meine Oma ist 2010 an Magenkrebs verstorben.
    Das war ganz schlimm anzusehen.
    Es war hart, aber irgendwie eine andere Art Trauer, denn sie war definitiv erlöst und bereit zu gehen.
    Wisst ihr was ich meine?


    Bei meinem Papa war das alles so völlig unvorbereitet - aus dem Nichts!
    Wir haben gerade noch darüber gesprochen, ob wir nach dem Essen einen Caipi oder einen Mojito trinken.
    Er wollte lieber einen Kaffee. ^^
    Und keine 5 Minten später - alles anders.


    Die Menschen in dem Restaurant waren so unglaublich toll!
    Eine Tochter des Inhabers hat uns ins KH gefahren, weil wir nicht mehr fahren konnten.
    Die Gäste haben sofort geholfen - sowohl meinem Papa als auch mir.
    Das Restaurant war an dem Abend voll, da es so eine Art "All you can eat"-Tag war.
    NIEMAND hat sein Handy gezückt und gefilmt, wie es oft hier in D passiert.
    Fremde Menschen haben mich in den Arm genommen, mir Mut zugesprochen und gefragt, ob sie mir irgendwas Gutes tun können.
    Später am Abend fiel mir ein, dass wir gar nicht bezahlt haben....


    Ich bin eigentlich froh darüber, dass es da passiert ist. (Makaber vielleicht - aber wahr!)
    Er saß zwei Stunden vorher noch am Steuer - mit meiner Tante im Auto.
    Nicht auszudenken, was gewesen wäre wenn....
    Oder wenn es bei uns im Ferienhaus passiert wäre.
    Ich hätte damals nicht gewußt, was ich in NL tun muss.


    Ich hab an den folgenden Tag nichts auf die Reihe bekommen.
    Ich konnte dem Arzt im KH nichtmal genau sagen wann er geboren wurde.
    Solche Sachen weiß ich aber genau.
    Ich hab mir nur Gedanken darüber gemacht, dass wir quasi die Zeche geprellt haben - total unsinnige Gedanken in solch einem Moment.


    Das ist ja alles auch noch im Ausland passiert - in einem Land wo Tod kein Tabu-Thema ist.
    Wir haben ihn dort kremieren lassen - wollte er so.
    Im April haben wir dann seine Asche in den Dünen mit Blick auf wundervoll blühende Tulpenfelder gemeinsam verstreut.
    Die Sonne scheinte und es war ein toller, aber harter Tag.
    Das hätte ihm gefallen.
    Er wollte eh nie eine Trauerfeier oder konventionelle Beisetzung usw.
    Dennoch ist es schlimm für mich, da ich keine Anlaufstelle (ein Grab oder etwasin der Art) habe, wo ich ihm nah sein kann.
    Ich kann nirgends hin, um mit ihm zu reden.
    Versteht ihr?
    In meinen Gedanke rede ich ganz viel mit ihm - aber das ist etwas anderes.


    Ihr Lieben,
    ich hab nun viel geschrieben.
    Vieleicht etwas durcheinander aber ich schreib so wie es eben kommt.


    Danke, dass ihr mir zuhört!


    Eure Maylien