Liebe Heidi,
ich hatte vorhin nicht so viel Zeit. Es gibt noch Einen, der uns alle auffängt, wenn wir fallen. Dazu fiel mir spontan dieses Gedicht von Rilke ein, das ich sehr schön finde.
Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Ich glaube, man kann das Fallen und Auffangen in dem Gedicht sowohl für unsere Lieben als auch für uns interpretieren.
Also fühl Dich gehalten heute Abend und sonst auch.
Lieber Gruß
Nicole