Meine Lieben,
diesen Text mit Foto habe ich in unser Zeitung LVZ Leipzig-Land mit Foto für meine Tochter am 15.10. 2010drucken lassen.
Vierzehn-Jahres-Gedächtnis
an unsere Kathleen
Die Zeit heilt Wunden, sagt ihr, doch
offener als jetzt waren meine Wunden nie.
Wir wissen was du fühlst, sagt ihr, doch
blind seht ihr an meinem Schmerz vorüber.
Wir verstehen dich so gut, sagt ihr, wo ich
selber nicht begreifen kann. Die Zeit heilt Wunden,
sagt ihr, doch meine Narben werden immer sichtbar bleiben.
Großer Schmerz, ganz tief in mir ist er verbannt worden.
Er sitzt fest, er hat sich eingenistet.
Ich spüre ihn jeden Tag und er tut so weh.
Er drückt auf meine Seele, auf mein Herz und meine Gedanken.
Er zerfrisst alles in mir, er bohrt sich durch mein Herz und
lässt es bluten. Wie soll ich gegen diesen Schmerz ankommen?
Was oder wer kann schon den Schmerz heilen, diesen
unbändigen Schmerz um dich, meine Kathleen.
Für uns ist und bleibt dein so sinnloser Verkehrsunfall am
15. Oktober 1996 um 19.20 Uhr immer gegenwärtig.
Wir werden uns niemals mit deinem Tod abfinden, meine Kathleen.
In Liebe
deine Mutti Ilona
dein Bruder Sebastian
deine Oma Gisela und dein Opa Kurt
Viele konnten meine Zeilen nicht verstehn. Ich habe per Telefon solch Anworten erhalten: nach 14 Jahren kann es nicht mehr so sein, oder der Unfallfahrer ist doch tod wie kannst du noch so schreiben.
Ich versteh die Welt nicht mehr. Ist das normal , das viele Meschen so denken und alles zu den Akten legen. Ich habe doch mein Kind verloren und nicht irgendeinen Gegenstand. Ich bin den Nerven völlig am Boden.. Man kann doch nicht sagen, nach 14 Jahren, muss mal Schluss sein und es muss mal besser werden....
Traurige Grüße Ilona
Ich danke euch allen für eure aufrichtige und liebe Anteilnahme.