hallo!
es ist nun mehr als 2 Jahre her, dass meine Tante gestorben ist. Es war ein langer und schwerer Weg. Ich kann gar nicht sagen, wie lange sie im Krankenhaus lag, bevor sie gestorben ist. Und auch die Zeit davor war sehr schlimm für sie. Sie hatte Krebs und AIDS und es war nichts von der Frau übrig, die sie vor einigen Jahre davor mal gewesen war. Sie konnte fast nichts mehr essen. Ihr waren die ganzen Jahre ausgefallen und sie saß jeden Tag nur auf der Coach und konnte sich kaum bewegen. Manchmal kam sie sogar nicht mal mehr aus dem Bett.
Ich habe versucht, in all der Zeit für sie da zu sein. Ich dachte mir, dass ich wenigsten ihr beistehen muss. Als sie dann ins Krankenhaus kam, konnte sie nicht mal mehr reden. Sie schaute nur stumm. Und irgendwann lag sie nur noch regungslos da. Ihr Körper war ganz schmal geworden und es wirkte, als würde darin niemand mehr wohnen. Irgendwann verließ sie auch diesen Körper.
Oft träume ich von ihr. Sie steht neben mir, ist wieder eine attraktive Frau, mit ihren langen Haaren und sagt mir, dass es so schrecklich war im Krankenhaus. Und das sie froh ist, wieder da draußen zu sein.
Ich denke oft an sie. Und ich weiß, dass ich ihren Tod nicht aufhalten konnte, aber dass ich für sie da war und das sie nicht alleine war! Und auch wenn mein Kopf mir das sagt, weiß ich nicht, wie ich mit all meinen Gefühlen umgehen soll! Ich denke mir oft, dass wenn ich wieder glücklich bin, ich sie im Stich lasse, weil ich nicht mehr trauere. Und das will ich nicht. Aber ich habe auch einfach kaum noch Kraft. Und ich mache mir auch ständig Gedanken über den Tod. Und irgendwie habe ich das Gefühl, ich verpasse das Leben. Ab wann darf ich wieder glücklich sein?