Vater will sich nicht helfen lassen

  • Hey,

    ich bin ein bisschen aufgeschmissen und weiß nicht mehr weiter… Mein Vater, welcher schon seit geraumer Zeit bei uns wohnt, wurde vor ein paar Monaten mit einem Pankreaskarzinom diagnostiziert. Wir hatten ihn damals zu uns geholt, weil er allein in seiner Wohnung nicht mehr zurechtkam und immer mehr abnahm. Zum Zeitpunkt der Diagnose sagte man uns, dass er nicht operabel sei und es eigentlich keine Aussicht auf Heilung gäbe…

    Er war schon immer dünn aber in den letzten Wochen isst er so gut wie überhaupt nichts mehr und klagt über teilweise starke Schmerzen im Bauch. Das was mich wirklich an der Sache belastet ist, dass er sich überhaupt nicht helfen lässt. Sobald ich das Thema Krankenhaus auch nur anspreche, wird er wütend und sagt, dass er auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus will. Ich weiß nicht was ich machen soll… Ich will mich nicht über seinen Willen hinwegsetzen aber ich schaffe das alleine einfach nicht mehr…


    Kann mir irgendjemand sagen an wenn ich mich wenden kann? Ich weiß nicht was ich machen soll..


    LG Thomas

  • Hallo Thomas, man hat die Möglichkeit eines Palliativ-Pflegeteams, die kommen zu Deinem Vater nach Hause. Von denen aus kann er auch z.B. eine Schmerzmittelpumpe bekommen. Die Adresse bekommt man normalerweise über den Hausarzt.

    Hoffe ich konnte Dir ein klein wenig behilflich sein.

  • Hallo Thomas,

    Das Unvermögen zur Nahrungsaufnahme habe ich bei meinem Mann auch erlebt. Er hatte Speiseröhrenkrebs und ab Mitte 10.2023 Bestrahlungen bekommen. Vorher Chemo. Aber mit jedem weiteren Bestrahlungstag ging es ihm schlechter. Ende 11.23 ist er dann ins Krankenhaus gegangen und hat künstliche Ernährung erhalten. Dann ist er am 02.12.23 palliativ entlassen worden. Er hatte ein Palliativpfleger sowie eine Palliativärztin zur Seite. Abends bekam er weiterhin die künstliche Ernährung. Mein Mann hatte auch ständig Schmerzen, obwohl er Schmerzmittel [Fentanyl] in hoher Dosis bekommen hat. Im Januar 24 dann Schmerzmittelumstellung im Krankenhaus. Am 19.01.24 war er wieder zu Hause. Leider war der Krebs stärker. Mein Mann hat bis zum Schluss gekämpft. Am 24.01.24 ist er leider verstorben. 13 Monate nach der Diagnose. Mein Verstand sagt mir, dass er seinen Frieden gefunden hat und von den Schmerzen erlöst worden ist. Aber mein Herz schreit nach ihm. Sein Tod war für ihm Gnade, aber für mich begann die Hölle. Mein Herz schmerzt, da ich ihn so sehr vermisse. Wir waren über 40 Jahre zusammen. Zur Zeit sehe ich keinen Sinn in meinem Leben. Aber ich muss für meinem Mann ins Leben danach ankommen; dies bin ich ihm schuldig. Er hat ja auch für uns gekämpft. Ich wünsche Dir die Kraft, die Du benötigst und genieße mit Deinem Vater die Zeit.

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