Hallo,
irgendwie finde ich keinen richtigen Anfang. Die Jahre 2021 und 2022 haben mich ziemlich belastet. Im Januar 21 habe ich mich von meinem Mann getrennt. Im Februar 21 bin ich mit meinen beiden Jungs ausgezogen. Und im März 21 ging meine Mutter kurz nach ihrem 70. Geburtstag ins Bett und starb. Einfach so weg. Wir waren alle geschockt. Mein Vater, mein Bruder, ich. Irgendwie haben wir die Zeit geschafft und uns gemeinsam um meinen Vater, der da körperlich noch fit war, gekümmert. Im März 22 bekam mein Vater einen Herzinfarkt, überlebte, wurde operiert, kam in die Reha. Ich fuhr ihn besuchen, es war alles gut. Bei der Entlassungsuntersuchung wurde festgestellt, er hatte Wasser in der Lunge. Kam ins Krankenhaus, operiert, Wochen im Krankenhaus folgten. Am Ende kam die Diagnose: Asbestkrebs. "Kein Arzt der Welt kann Sie jetzt noch retten" sagte der Doc zu ihm. Mein Bruder und ich versuchten, ihn zu pflegen. Er in Schichtarbeit, Ich, alleinerziehend und mit 65 Prozent Arbeiten. Keine 4 Wochen später mussten wir erkennen, trotz ambulanten Hospizdienst, ambulante Pflege, motivierte Ärzte - es ging nicht. Er musste ins Hospiz. Erst ging es ihm besser, aber am Ende starb er am 31.12.22.
Er rang 3,5 Tage mit dem Tod.
Ich komme irgendwie gar nicht an die Trauer heran. Es war alles einfach zuviel.
Im Urlaub kamen dann doch Gefühle hoch. Aber ich traue mich gar nicht, sie zuzulassen. Es war einfach zuviel.
Geweint habe ich bei meiner Mutter einige wenige Male. Bei meinem Vater nur auf der Beerdigung. Ich fühle die Tränen , aber sie kommen nicht durch.
Viele Grüße,
SiJuTh