Mein Leben dreht sich im Kreis. Es scheint still zu stehen, aber irgendwie auch nicht. Seitdem Paps uns im März verlassen hat, ist nichts mehr wie es war. In den ersten Wochen hatten wir enorme Unterstützung seitens der Verwandschaft, aber seit ein paar Wochen spricht niemand mehr über unseren Paps.
Freunde bzw. Verwandte „meiden“ es uns darauf anzusprechen, wie es uns geht. Vernachlässigen sogar teilweise den Kontakt zu uns und geben uns dann bei Gelegenheit mal gute Ratschläge, dass es vielleicht besser wäre uns professionelle Hilfe zu suchen um unsere Trauer zu verarbeiten. Wenn sie nicht fragen, woher wollen die denn wissen wie es uns im Moment geht? Was erwarten die denn. Dürfen wir denn nicht Trauern? Soll nach 6 Monaten ohne Paps alles normal weiterlaufen? Ich bin so wütend und gleichzeitig so ohnmächtig, weil ich das Gefühl habe, keiner versteht uns. Mama leidet besonders darunter. Sie ist gereizt und vielleicht auch manchmal ungerecht, aber sollte man nicht doch etwas Verständnis erwarten können? Nein, im Gegenteil, sie bekommt noch mal so nebenbei „gutgemeinte Ratschläge“ von Leuten, die sich seit Wochen überhaupt nicht gekümmert haben. Am Anfang waren alle für uns da, dass will ich nicht bestreiten und wir sind auch von ganzen Herzen dankbar dafür, aber so nach und nach schleichen sich alle aus unserem Leben. Warum? Ausgerechnet Freunde und Verwandte von denen wir es am wenigsten erwartet hätten, verhalten sich wie Ignoranten. Wir erwarten ja nicht, dass aller 2 Tage jemand in der Tür steht oder pausenlos das Telefon klingelt. Im Gegenteil wir brauchen auch Zeit für uns, aber wenn niemand mehr fragt, wie es einem geht oder wie man sich fühlt, dass macht noch trauriger und hilfloser.
Danke fürs Zuhören.
M.