CHRISTOPHER DONALD "CHRIS" BARBER - Der legendäre britische Jazzmusiker und einer der letzten Big-Band-Leader, ist nach Angaben seines PlattenLabels gestern, im Alter von 90 Jahren verstorben.
Barber studierte Posaune und Kontrabass an der berühmten ‚Guildhall School of Music an Drama‘ in London.
Anfang 1950 gründete er seine erste Amateur Jazz-Band, die "Chris Barber‘s New Orleans Band".
1953 professionalisierte er diese mit Musikern einer sich auflösenden Band um Leader Ken Colyer - als „Chris Barber‘s Jazzband“.
Der Sänger und Jazz-Bandleader, der trendsetzend die Entwicklung eines eigenständigen britischen Jazz beeinflusst hat, gilt auch als Wegbereiter von Blues und Rock in seiner Heimat - aus der Musikgiganten, wie die Beatles oder die Rolling Stones hervorgingen.
Seinen internationalen Durchbruch erlangte Barber 1959 mit "Petite Fleur", einem Stück mit dem Solo des Klarinettisten Monty Sunshine.
Der Posaunist Barber liebte den frühen New-Orleans-Jazz und brachte so ettliche afroamerikanische Blues- und auch Gospel-Legenden nach Großbritannien.
So nebenbei verhalf er damit der E-Gitarre zum Einzug in die Rhythm-and-Blues-Szene. Barber und seine Band verloren dadurch aber an Popularität in ihrer britischen Heimat. Sie wurden im Gegenzug aber vor allem in Deutschland immer beliebter – besonders mit dem heiteren "Ice Cream“ (…You Scream) oder auch mit „Wild Cat Blues“.
Nach einem Sturz im August 2019 hatte sich Barber vollends ins Privatleben zurückgezogen.
Chris Barbers klassische Ausbildung prägte seine Auffassung von Jazz-Improvisationen: „Man müsse trotzdem die richtigen Noten spielen“ … befand er.
R.I.P.