Verlust meines Mannes

  • Guten Abend, mein Mann ist am 01.12. nach 14 Tagen Krankenhausaufenthalt dort verstorben. Er hatte eine seltene Form von Lymphdrüsenkrebs, ein Mantelzelllymphom. Nach dem 4. Rezidiv hat er ein neues Medikament bekommen, mit dem es ihm von Tag zu Tag schlechter ging. Ich wusste, dass wir nicht zusammen alt werden, aber sein plötzlicher Tod wenige Tage nach seinem 55. GEBURTSTAG kann ich nicht begreifen und der Schmerz, ihn nie mehr an meiner Seite zu haben zerreißt mir das Herz. Ich weiß nicht, wie es ohne ihn weitergehen soll...;(


    Die Flut der unterschiedlichen Gefühle macht mich manchmal fast wahnsinnig und ich wünsche mir, dass ich aufwache und das alles wieder wie vorher ist...


    Tief in mir drin weiß ich aber, dass nie mehr alles sein wird wie es war.

  • Liebe Sanne...........ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich jetzt fühlst. Mein Mann ist am 19.6.20 an Lungenkrebs gestorben. Zwischen der Diagnose und seinem Tod lagen nur 4 Monate.


    Das Gefühlschaos, das du jetzt erlebst, ist ganz normal. Ich war traurig, verzweifelt, manchmal sogar wütend und hatte auch mit Schuldgefühlen, die ich gar nicht haben musste, zu kämpfen. Das Leben war einfach sinnlos. Diese Gefühle kommen auch jetzt immer noch wieder hoch.


    Die Frage nach dem "Warum" stellt sich immer wieder und das "Nie wieder" ihn sehen, fühlen, hören.........macht mir am meisten zu schaffen.


    Mir hat das Forum sehr geholfen. Ich habe mir alles von der Seele geschrieben und es war auch immer jemand da, der mir geantwortet hat. Ich konnte erkennen, dass alles was ich fühle normal ist. Vielleicht hilft dir dieser Weg auch.


    Ich wünsche dir viel Kraft und liebe Menschen, die dich unterstützen.


    Mitfühlende Grüße

  • Liebe Sanne, auch ich wünsche Dir auf Deinem Trauerweg immer wieder Menschen, die Dir aufhelfen, die Dich unterstützen und einfach für Dich da sind. Mein Mann ist jetzt seit etwas über 1 1/2 Jahren tot. Er starb an einem genetisch bedingen Lungenkarzinom. Von der Diagnose bis zu seinem Tod waren es 5 Monate.

    Ein leiser Gruß

    Christine

  • Liebe Sanne, ich kann das nur zu gut nachvollziehen. Ich habe vor zwei Monaten meinen zweiten Mann verloren. Mir ist es ein großer Trost....und eine große Trauer, Fotos anzuschauen, unsere ersten Briefe und Mails zu lesen und daran zu denken, dass wir trotz der schweren Krankheit meines Mannes sehr glücklich waren. Ich konnte ihn bis zu seinem Tod begleiten und er wusste, dass er geliebt wurde. Auch wir wussten, dass wir nicht zusammen alt werden würden. Mein Mann wurde 65, er hatte auch eine relativ seltene Krebserkrankung.

    Ich glaube, dass uns die Last der Trauer nicht genommen werden kann. Es tut aber gut, sie zu teilen.

    Wenn du Familie und Freunde hast, lass es zu, dass sie sich um dich kümmern. Ich habe keine Kinder, der Freundeskreis hat sich in der langen Krankheit meines Mannes völlig aufgelöst. Ich wünsche dir von Herzen, dass du Menschen hast, die dir zuhören, die dich in deiner Trauer annehmen.

    Mein Mann hat mir vorgelebt, dass man trotz schwerster Krankheit und Behinderung glücklich sein kann. Er wollte, dass ich nach seinem Tod wieder ins Leben finde. Das hat dein Mann sich sicher auch für dich gewünscht. Es wird dauern, bis sich der Schmerz beruhigt. Ich versuche immer wieder, mich an das große Glück mit meinem Mann zu erinnern. Das tut zwar sehr weh, aber mir hilft es auch, meinem Leben einen Sinn zu geben.

    Ich wünsche dir alles Liebe und die Kraft, viele kleine Schritte zu gehen.

    Christine

  • Ihr Lieben, vielen Dank für Eure tröstenden und mitfühlenden Worte. Es tut so gut zu wissen, dass es anderen genauso geht wie mir. Dass das was ich durchmache "normal" ist und ich nicht "verrückt" werde. Leider habe ich nur wenige Freunde / Verwandten, die mir zwar helfen wollen, aber überhaupt nicht verstehen, was in mir vorgeht...

    @Christalina - deine Worte haben mich besonders berührt, ich sehe viele Parallelen und empfinde viele Dinge genau wie du. Herzlichen Dank dafür.

    SANNE

  • Liebe Sanne,


    herzliches Beileid zu Deinem Verlust. Ich kann Deinen Schmerz nachfühlen, mein Mann ist am 81.2020 an Lungenkrebs verstorben.


    Vielleicht magst Du Dich hier im Forum anmelden, mir haben die Beiträge hier sehr geholfen, weil es ja letztes Jahr keinerlei Trauerbegleitung oder Trauergruppen gab. Hier kann man sich alles von der Seele schreiben und viele Antworten finden. Hier verstehen Dich die Leute, weil wir alle eins gemeinsamen haben: Alle haben wir einen sehr schweren Verlust erlitten und verstehen, wie sich jemand fühlt, dem das passiert ist.


    Gerade, weil Du schreibst, Du hast nur wenige Leute, mit denen Du darüber reden kannst, könnte das Forum eine gute Hilfe für Dich sein.


    Ich umarme Dich, wenn ich darf.


    Liebe Grüße

    Doris

  • Hallo zusammen,

    Auch mein geliebter Mann ist am 27.11.2021 mit 63 jahren nach dreijähriger Krebserkrankung gestorben. Er hat sehr viele chemos ausgehalten und war sehr sehr tapfer. Nie hat er gejammert und oder seinen wunderbaren Humor verloren.

    Seit diesem Tag ist meine Welt völlig aus den Fugen. Wir waren 43 Jahre glücklich verheiratet.

    Heute geht es mir schlechter als unmittelbar nach seinem Tod.

    Er fehlt mir soo sehr. Obwohl ich eine wunderbare Familie (meine Geschwister ) und einige gute Freunde als Rückhalt habe, bin ich mit meiner Trauer allein.

    Ein kleines bisschen tröstet mich, dass er zuhause war als er von uns ging und wir alle bei ihm waren. Ich weiss nicht wie ich diesen Schmerz aushalten kann, ich muss heute wieder einmal den ganzen Tag weinen. Ich weiß daß ich nicht alleine bin mit meinem Schicksal, trotzdem bin ich unendlich traurig und weiß nicht wie es weitergehen soll.

    AK

  • Hallo AK,


    mein tiefstes Mitgefühl für diesen schweren Verlust. Mein Mann ist vor mittlerweile sieben Jahren auch mit 48 an Krebs verstorben. Es ist grausam. Von jetzt auf gleich steht die Welt auf dem Kopf. Ich kann so gut nach vollziehen was gerade in dir vorgeht. Es ist schön, dass du Rückhalt in der Familie und bei Freunden hast. Ohne das wäre es noch schlimmer. Aber niemand kann dir deine Trauer erleichtern. Beistehen ja, dich in den Arm nehmen und halten, zusammen weinen, dir Hilfe jeglicher Art anbieten. Aber niemand kann die Trauer, die Wut, den Schmerz und das Gefühlschaos von dir nehmen. Und dieses Gefühl des Alleinseins. Ich kam mir damals immer vor wie das fünfte Rad am Wagen. Alles war falsch. Wie eine Geschichte zu der ich nicht gehörte. Es dauert lange bis sich das nach und nach ändert. Im Moment bist du noch dabei zu realisieren was da eigentlich passiert ist. Vom Verstand her weisst du es natürlich, aber dein Herz muss es auch annehmen. Dein Mann wird dort seinen Platz für immer haben. Aber es braucht Zeit das alles annehmen zu können. Bei der/dem einen mehr beim anderen weniger. Du wirst deinen Weg finden. Lass dir die Zeit, die du brauchst und lass dich auch von niemandem drängen. Du darfst weinen, schreien, toben so oft und so lange du willst und es dir gut tut. Das alles erleichtert für kurze Zeit etwas. Und wenn es dir hilft über deine Gefühle, Ängste und Gedanken zu schreiben, dann melde dich hier an. Du wirst hier Beistand erfahren, den andere Menschen, die noch keinen solchen Verlust erleben mussten, dir nicht geben können. Mir hat der Austausch mit anderen sehr geholfen. Und die Beiträge von Mitgliedern, die schon länger trauerten, haben mir Hoffnung gegeben, dass es eines Tages besser werden wird. Natürlich kannst du auch hier weiter schreiben, aber möglicherweise sehen es hier nicht so viele.

    Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg und dass du weiterhin den Beistand bekommst den du brauchst.


    Liebe mitfühlende Grüße

    Manuela


    :k118: ein kleines Lichtlein für deinen Mann

  • Liebe Sanne,


    mir fehlen die rechten Worte, um Dich zu trösten, denn ich fühle vermutlich gerade genau das Gleiche. Es tut mir für Dich unglaublich leid, niemand sollte seinen Partner so früh verlieren.


    Mein Mann ist letzten Sonntag (02.01.2022) nach einer kurzen Krebserkrankung mit gerade einmal 47 Jahren verstorben. Ich empfinde Wut auf diese Krankheit und Machtlosigkeit, weil ich nichts dagegen tun konnte. Habe bis zum Schluss an seinem Bett gesessen und auf ein Wunder gehofft. Aber wir haben beide verloren.


    Fühle Dich umarmt. Du bist stark, das müssen wir vermutlich beide sein, um das überstehen zu können.

    Alles Liebe Anja


    :kerze-viel-kraft_02:

  • Hallo ihr Lieben,

    ich brauche euch eigentlich nicht mehr mitteilen wie es mir geht, denn alles was ich hier gelesen habe trifft auf mich zu. Mein über alles geliebter Mann ist am 08.07.2021 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Er kämpfte, ertrug viele Chemotherapien, Strahlentherapie und Eingriffe. Wir beten und hofften auf ein Wunder. Es war für uns beide die dritte Ehe und die schönsten und glücklichsten Jahre unseres Lebens, er war für mich Ehemann, Freund, Seelenverwandter und Fels in der Brandung. Wir wollten noch so viel erleben, denn wir hatten doch erst 10 gemeinsame Jahre. Ich bin so unsagbar traurig, er fehlt mir in jeder Sekunde, bin wütend, denn ich begreife nicht, wenn es einen Gott gibt, warum er es zulässt das Menschen die sich lieben, solch einen Schmerz/Verlust ertragen müssen.

    Auch ich habe nur meine Kinder (die selbst leiden) und muss versuchen irgendwie und irgendwann darüber hinweg zu kommen.

    Ich fühle mit euch und drücke euch in Gedanken!

    Caro :zusammengepresstehaende:

  • Ein liebes Hallo an euch alle

    Eure ganzen Beiträge haben mich sehr berührt und ich finde mich in jedem wieder.

    Warum ??? Frage ich mich immer wieder und keiner kann mir eine Antwort geben.

    Mein Lebenspartner ist Anfang April Zuhause in meinen Armen gestorben.

    Seit dem existiere ich nur vor mich hin und habe das Gefühl dass es schlimmer wird. Wir haben (außer arbeiten) jede Minute zusammen verbracht. Und jetzt ist da die Leere und die Ruhe. Das ständige Kopfkarussell und das Gefühlschaos.

    Und trotz allem fängt nach jedem Tag wieder ein neuer an und es geht weiter denn wir sind noch hier.

  • Hallo Doreen !


    Dein Verlust tut mir sehr leid, ich kann nachempfinden, wie Du Dich fühlst und was die Trauer auslöst...

    Verluste zu verarbeiten sind sehr schmerzhafte und auch langwierige Prozesse ! Die einem oft a l l e s abverlangen. Jedoch verändert sich die tiefe Trauer mit der Zeit, das kann ich Dir aus eigenen Erfahrungen mitteilen - die Erinnerungen bleiben und die Lieben sind immer in unseren Herzen !


    Derzeit schreibst Du hier als " Gast "... Wenn Du möchtest, kannst Du Dich hier gerne anmelden/registrieren und sodann auch im Forum als ( registriertes ) Mitglied teilnehmen, Dich austauschen u.v.m.

    Einfach als kleiner Hinweis von mir, denn vielen Trauernden hilft es sich " Gedanken, Gefühle ect von der Seele zu schreiben " !


    Liebe Grüsse und viel Kraft wünscht Andrea

  • Hallo an alle,


    ich kann euch bei allem, nur zustimmen. Mein Mann ist ca.4 Monaten verstorben. Er hatte fortgeschrittenen Darmkrebs, der zu spät entdeckt wurde. Wir waren voller Hoffnung er könnte es schaffen, die Medizin ist ja schon so weit. Nach seinem Tod war ich wie betäubt, geschockt, traurig, funktionierte aber trotzdem. Dieser herzzerreißende Schmerz war manchmal nicht auszuhalten, so etwas hatte ich noch nicht erlebt, aber man muss durch. Wir waren 33 Jahre verheiratet, kannten uns fast 40 Jahre. Diese Endgültigkeit, nichts mehr machen zu können, machte mich fertig. Aber die Welt geht gnadenlos weiter. Auch die gefühllosen Mitmenschen muss man noch aushalten. Ich kam mir wie ein Aussätziger oder Alien vor und auch immer beobachtet, wie ich reagiere oder was ich mache. Aber als Mutter muss man ja auch die Kinder trösten und wieder Lebensmut vermitteln, da ein Weiterleben in ständiger Trauer oder Niedergeschlagenheit auch nichts ist.


    Viele Grüße


    Karin

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