Hallo liebes meinetrauer Forum,
Mein Beitrag ist eventuell etwas ungewöhnlich und ich hoffe das es niemanden stört. Nun denn, es ist jetzt schon ein Jahr her, da starb mein Opa plötzlich über Nacht an einem Lungenkollaps. Ich kannte ihn mein ganzes Leben lang, bin mit ihm in den Urlaub gefahren war jedes Wochenende bei ihm (und meiner Oma) und dachte er würde mir viel bedeuten.
Als er dann plötzlich starb war ich natürlich geschockt, aber keine Trauer... Ich kann es nicht erklären aber ich habe keine Sekunde wirkliche Trauer verspürt. Selbst an seiner Beerdigung habe ich keine Träne vergossen. Im Gegenteil, ich verließ die Beerdigung nachdem ich am Grab stand und wartete nicht auf die anderen, die sich von ihm verabschiedeten. Ihre andauernden Mitleidsbekundungen nervten mich. Ich hielt es dort nicht aus.
Seit jeher beschäftigt mich mein absolutes Unvermögen um meinen verstorbenen Opa, welchen ich so liebte, zu trauern.
Einmal zwang ich mich zum weinen aus Abscheu vor mir selbst. Und bis heute beschäftigt es mich und ich fühle mich schuldig. Ich fühle mich schuldig ihm, nun ja, nicht den Respekt gezollt habe den er verdient indem ich nicht getrauert habe. Und ich fühle mich krank und kaputt, und wenn ich zurück denke verabscheue ich mich immer aufs neue.
Hat irgendjemand vielleicht schonmal etwas ähnliches erlebt und kann mir versichern dass ich kein psycho bin? Ich weiß, das dies vielleicht der falsche Ort ist für einen solchen Beitrag, aber ich weiß nicht mehr was ich tun und denken soll.
Mit freundlichen Grüßen,
Whes