Der eine oder andere Musik-Freak wird den Namen schonmal gehört haben. Neil Peart ist Schlagzeuger und Texter der kanadischen Band Rush. 1997/98 verlor er innerhalb eines Jahres seine Tochter bei einem Autounfall und seine Frau durch Krebs. Das Buch ist eine Autobiografie der Zeit, nachdem auch seine Frau gestorben war. Es war ihm zu viel und zu unerträglich, das alles zu ertragen, also stieg er auf sein Motorrad und fuhr los. Und fuhr und fuhr. Er durchquerte Kanada von Ost nach West, fuhr dann erst weiter nach Alaska und schließlich an der Westküste hinab bis nach Mexiko. Das Buch ist eine Mischung aus Reisebericht und Trauerarbeit. Es enthält Dinge, die ich erst jetzt, da ich selber trauernd bin, wirklich verstehe. Wie einen relativ kleine Anlässe entweder in tiefste Abgründe stoßen können oder auch Hoffnung aufkeimen lassen. Wie ein gespenstischer Tag in einem heruntergekommenen Hotel einen bis auf die Knochen verängstigen kann usw usw. Ich las das Buch vor 15 Jahren, als mein Sigi noch voll bei Kräften war und war schon damals tief beeindruckt. Jetzt habe ich es wieder entdeckt. In meinen guten Phasen lese ich hi und da wieder ein paar Passagen und fühle mich unglaublich gut verstanden.