„Trauer. Wenn ein Angehöriger stirbt.“ 2:50 Minuten YouTube Video

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  • Liebe Hanne,


    da bin ich völlig deiner Meinung! Ich habe es erlebt, als Erwachsene konnte ich mich krank schreiben lassen, als Kind hast du gefälligst in die Schule zu gehen. Da gab es keine Rücksichtnahme, nur Druck aus allen Richtungen. Und nach sechs Wochen soll alles wieder normal funktionieren? Über solche Aussagen ärgere ich mich wirklich...

  • Hallo ihr Lieben,


    in diesem Beitrag spricht Prof.Dr. Sven Gottschling. Er ist tätig in der Klinik für Palliativmedizin und Schmerztherapie in Homburg.
    Er hat auch Bücher geschrieben, und es finden sich Artikel über ihn z.B. Auf Welt.de.


    In diesem Beitrag spricht er darüber, wie es ist, einen Angehörigen nach Krankheit zu verlieren. Ich denke, das kann ich für mich auch übertragen für meinen plötzlichen Verlust.


    Er ist der Ansicht, das man sich Zeit nehmen soll zum trauern, und das es völlig normal ist, und nicht peinlich, wenn man immer wieder weint oder zu bestimmten Sachen nicht in der Lage ist.


    Er bestätigt meine Ansicht, das Trauer nicht zwangsläufig behandlungsbedürftig ist. Und er ist der Meinung, das es behandlungsbedürftig ist, wenn man nach 6 Wochen noch nicht alltagstauglich ist.
    Also zumindest versucht, der Arbeit, Schule oder auch Hobbies nachzugehen.


    Für mich persönlich war das ein gutes Zeichen. Denn in unserer schnelllebigen Welt wird schnell erwartet, das man wieder voll funktionsfähig ist.
    Ich selber war insgesamt 4 Wochen krank geschrieben. Und hatte leichte Beruhigungsmittel bekommen.
    Therapie wollte ich, war aber nicht in der Lage, sie mir selbst zu suchen.
    Letztendlich habe ich es auch ohne hinbekommen. Gilt jetzt aber nur für mich.


    Weiterhin erklärt er, das auch nach diesen ca.6 Wochen immer wieder Einbrüche stattfinden können.
    Er sagt nie, das man dann nicht mehr trauern, weinen, wütend sein kann, etc.
    Er erklärt auch, aufgrund seiner Erfahrung auf diesem Gebiet, das Kinder anders trauern.
    Das man ihnen die Möglichkeit geben soll, auf ihre Art zu trauern.


    Aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen. Ich war 6 Jahre als mein Vati starb. Ich war traurig. Allerdings war ich auch Kind, und habe nicht wie vor 4 Jahren als Erwachsene reagiert.


    Auch da wieder sein Einwand, das nicht zwingend notwendig therapiert werden muss.


    Liebe Grüße Dina

  • Nein, das ist damit nicht gemeint. Behandlungsbedürftig ist es, wenn man es nach 6 Wochen nicht schafft, seinen eigenen Grundbedürfnissen nachzugehen. Z.b. Essen, schlafen, anziehen, aufstehen etc. Und wenn jeglicher Antrieb zu allem fehlt.
    Es wird keinesfalls erwartet, das der Mensch dann wieder „funktioniert“. Ich selbst habe ca.2 Jahre gebraucht, um wieder einigermaßen zu „funktionieren“.

  • Es tut mir leid, aber nach meiner Meinung redet da einer der nicht weiß wo von er redet.

    Liebe Hanne,


    da stimme ich dir vollkommen zu.


    Er sagt nach 6 Wochne muss man wieder alltagstauglich sein und auch wieder arbeiten können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mutter die ihr Kind verloren hat, nach 6 Wochen wieder alltagstauglich ist.
    Ich hatte nur deswegen wieder sowas wie Alltag, weil meine Tochter mich brauchte, sonst wäre ich wohl an manchen Tagen gar nicht aufgestanden.


    Man solll Kinder über die Trauer reden lassen..... und was wenn ein Kind nicht reden will oder kann, auch nach Jahren noch nicht ?


    Tut mir leid, aber dieser Mann hat seine Erfahrung nur aus der Theorie aber ganz sicher hat er selbst nocht nicht erlebt was es heißt zu trauern.

  • Na gut, ich sehe, das die Meinungen bei diesem Video stark auseinander gehen.
    Ich habe es nicht so verstanden, und verstehe es immer noch nicht so. Hätte ich das so verstanden, hätte ich dieses Video nie gepostet. Denn das würde nicht meinem Denken und Empfinden entsprechen.
    Ich habe diese alltaugstauglichkeit anders interpretiert.
    Und was heißt außerdem behandlungsbedürftig? Ich hatte schon vor Ablauf dieser 6 Wochen überlegt, eine Therapie zu machen.
    Nur war für mich die Suche nach einer Therapie zuviel. Ich hatte keine Ahnung, wen ich ansprechen soll. Wer so etwas anbietet. Also Hausarzt gefragt, der sagte ich muss meine Krankenkasse fragen.
    Da bekam ich ca. 20 Seiten mit Adressen und Telefonnummer. Ein paar habe ich angerufen. Da gelangte ich immer auf einen AB, der mir mitteilte, wann anrufen kann, um ebenfalls auf dem AB zu sagen, warum man eine Therapie braucht. Das hab ich dann 3,4 Mal gemacht. Und das war mir alles zuviel. Bin da jedesmal schon am Telefon zusammengebrochen.
    Das war jetzt weg vom eigentlichen Thema. Was ich aber damit sagen will: trotz alltagstauglichkeit fühlte ich mich behandlungsbedürftig. Und obwohl ich ein großes Mädchen bin, fühlte ich mich mit dem Thema sehr allein gelassen.


    Back to topic: ich wollte niemanden zu nahe treten mit diesem Video.


    Liebe Grüße Dina

  • Back to topic: ich wollte niemanden zu nahe treten mit diesem Video.

    Liebe Dina,


    davon geht hier auch niemand aus.


    Es ist ja auch etwas anderes wenn man selbst der Meinung ist, dass man eine Therapie braucht.


    Aber dieser Arzt ist der Meinung, wenn man nach 6 wochen nicht Alltagstauglich ist, dann muss man eine Therapie machen, weil die Trauer dann krankhaft ist.
    Deshalb denke ich, dass er selbst noch nie einen Menschen verloren hat, weil er sonst wüsste, dass Tryuer ein langer, sehr langer Prozess ist, ohne krankhaft zu sein.


    Ich würde mir eher Gedanken um Menschen machen, die nach 6 Wochen einfach wieder ihren Alltag aufnehmen und so tun als wenn ncihts gewesen wäre.


    Meine Meinung



    Auch dass er meint, dass man Kinder nur den Raum zum reden geben muss und sie so die Teauer verarbeiten. Meine Tochter hat nie über den Tod gesprochen, sehr wohl über den Papa, aber nicht dass er tot ist. Nach unserem Umzug wollte sie nicht, dass es irgend jemand in der neuen Schul erfährt und dass war 2 Jahre nach seinem Tod.
    Es dauerte noch zwei weitere Jahre bis sie soweit war und die Beraterin von der Trauergruppe für Kinder und Jugendliche, meinte dass das ganz normal sei und es nur wichtig sei, dass sie ihren Papa weiterhin im Herzen behält.


    Liebe Grüße
    Marlies