Hallo,
am 26.04.2017 änderte sich mein Leben mit einem Schlag. Ich kam von der Arbeit nach Hause und fand meinen Mann bewusstlos auf dem Boden vor. Ich hab dann sofort den Rettungsdienst angerufen, der auch ziemlich schnell bei uns war. Kaum war der Rettungsdienst eingetroffen, setzte bei meinem Mann der Herzschlag aus und sie fingen an, ihn wiederzubeleben. Es wurde ein Notarzt nachgefordert, später kam auch noch der Rettungshubschrauber. Eine dreiviertel Stunde gaben die Ärzte alles und konnten ihn zurückholen. Er wurde dann ins Krankenhaus gebracht. Als ich dort dann anrief sagte man mir nur, dass er lebt aber bewusstlos ist.
Ich fuhr dann am nächsten Tag ins Krankenhaus. Dort angekommen fand ich meinen Mann auf der Intensivstation am Beatmungsgerät vor. Bei Bewusstsein war er nicht. Der Arzt erklärte mir dann, dass er im künstlichen Koma liegt, am nächsten Tag ein großes EEG gemacht werden sollte, um zu sehen, wie das Gehirn aussieht, und danach das künstliche Koma ausgeleitet werde.Also wieder einen Tag zwischen Hoffen und Bangen. Freitags fuhr ich dann wieder in die Klinik. Dort erklärte mir dann die Ärztin, dass das Gehirn dermaßen schwer geschädigt ist, dass ein Weiterleben so gar nicht mehr möglich ist. Ich solle entscheiden, wann die Geräte abgeschalten werden. Ich entschied mich dafür, das noch an diesem Tag zu machen, da mein Mann diesen Zustand so nie wollte.
Seither fühle ich mich wie in einem falschen Film. Ich kann es heute noch nicht wirklich fassen, was da passiert ist. Er fehlt mir so sehr. Die Trauer kommt irgendwie in Wellen. Mal bin ich total gefasst, dann bekomme ich wieder das Heulende Elend. Und die Bilder gehen mir nicht aus dem Kopf. Ich verstehe es einfach nicht. Wir kannten uns jetzt seit gut 6 Jahren, sind seit 3,5 Jahren verheiratet. MIt 55 denkt man ja noch nicht ans Sterben.
LG cali