Vor 1 Woche

  • Liebe Calli,


    ich wünsche Dir für Morgen viel, viel Kraft und liebe Menschen an Deiner Seite die Dich auffangen und begleiten.
    Ich habe erlebt das nach der Beisetzung die große Leere und das Alleinsein beginnt. Gerade da ist es wichtig Freunde und liebe Menschen an seiner Seite zu haben.
    Selbst wenn sie ohne Worte einfach nur da sind.


    Bin morgen in Gedanken bei Dir!


    :kerze-viel-kraft_02::kerze-nur-fuer-dich_02: und :kerze-nie-vergessen_02: für Deinen Mann!


    Stille Grüße, Anke!

  • Macht doch nichts, mir wäre es auch lieber, die Beisetzung wäre jetzt schon morgen. Aber es hat sich einfach hingezogen. Mein Mann ist an einem Freitag nachmittag verstorben, da kam ja dann erst mal das Wochenende und dann auch noch der 1. Mai, also ist 3 Tage erst mal nichts passiert. Und dann die Termine von allen zu berücksichtigen, an denen die Beisetzung nicht sein konnte, das war ziemlich schwierig. Letztlich muss ja auch das Friedhofsamt und der Pfarrer Zeit haben. Aber ich bin jetzt froh, dass der Termin bekannt ist.


    LG cali

  • Liebe Cali


    bis zur Beerdigung (mein Mann starb Freitags und wurde auch Freitags (2 Wochen spaeter) beerdigt habe ich nur funktioniert ... die Beerdigung selber habe ich auch komischerweise gut ueberstanden... danach gings bei mir los. Als die Ruhe einkehrte und ich Zeit hatte richtig nachzudenken - alles Revue passieren liess - da bin ich zusammengebrochen. Dann gabs wieder Tage an denen mir alles egal war und ich nur vor mich hin lebte um dann ploetzlich umzuschlagen in Heulkraempfe die nicht mehr aufhoeren wollten.


    Ich denke jeder verarbeitet das anders - jeder geht damit anders um aber egal wie Du nach aussen wirkst oder wie es in Deinem inneren aussieht, bei Dir ist alles noch so Frisch und Du hast alles Recht der Welt auf Deine Art zu trauern.


    Ich gehe auch jeden Tag zum Friedhof, werde ganz rappelig wenn ich mal aus irgend einem Grund nicht kann. Es ist doch schoen wenn Dich dieser Ort anzieht und Du dort Ruhe finden kannst.


    Alles was Dir gut tut darfst Du tun - nur nichts was Dir schaden koennte bitte.


    Nur wir die wir um irgend jemand trauern verstehen glaub ich was in dem anderen hier vorgeht.


    Eins kann ich Dir sagen... egal wann das bei Dir sein wird... es wird ertraeglicher werden, die Weinanfaelle seltener , die Schlaflosigkeit besser .... Du lebst noch und das ist genau das was Dein Mann moechte .....


    Lieben Gruss und dicken Druecker


    Karin
    die beschlossen hat das Ihr Mann nur dann Ruhe hat wenn es auch ihr einigermaassen gut geht.

  • Hallo Karin,


    vielen Dank für deine tröstlichen Worte. Ich leide derzeit so still vor mich hin. Hab heute den Termin beim Pfarrer gehabt und ihm halt aus dem Leben meines Mannes erzählt. Irgendwann meinte er dann, ich wäre sehr gefasst. Ich hab das schon mal gehört, seit mein Mann gestorben ist. Was denken diese Menschen denn? Ich kann doch nicht nur heulen, schon gar nicht, wenn jemand von mir Informationen von mir will bei denen ich mich konzentrieren muss. Ich weine sehr viel, aber manchmal muss man halt auch "gefasst" wirken.


    Ich versuche grad wirklich, nur das zu tun, was mir gut tut. Dazu gehört allerdings auch, dass ich mich mit Freunden treffe, einfach um mich abzulenken. Wenn ich dann mal einen Moment einen Anflug von Fröhlichkeit verspüre habe ich allerdings gleich das Gefühl, das darfst du jetzt ja noch gar nicht.


    Ich weiss jetzt nicht so recht, wie ich das schreiben soll, aber ich hab das Gefühl, das Umfeld hat genaue Vorstellungen davon, wie man zu trauern hat. Das kann ich so aber nicht leisten.


    Kann sein, dass ich mich jetzt wirr ausdrücke, aber ich möchte einfach nach meinen eigenen Regeln trauern dürfen.


    LG cali

  • Liebe Cali,
    das war nicht wirr, ich verstehe was Du meinst. Jeder Mensch hat das Recht seine Trauer so zu zeigen wie er will. Wie es Dir gut tut. Mich könnten Menschen auch für herzlos halten. Weil ich von meinem Freund erzählen kann, ohne das die Augen feucht werden. Weil ich es nicht mehr kann. Und das binde ich auch nicht jedem auf die Nase.
    Du musst Dich für nichts rechtfertigen. Und für unsere Verstorbenen ist es am schönsten wenn wir wieder lachen können. Stell Dir vor wie es umgekehrt wäre. Du wärst vorausgegangen, und würdest Deinen Mann leiden sehen. Da wärst Du auch über jeden Moment, in denen er die schwere Last für einen kurzen Augenblick vergisst, froh.
    Hm, jetzt hoffe ich, dass ich mich richtig ausgedrückt habe.
    Ein Licht :trauerkerze_02: für Deinen Mann.
    Lg Dina :troest:

  • Hallo Schatz,


    danke für deine Worte. Du hast dich richtig ausgedrückt. Natürlich würde ich nicht wollen, dass mein Mann an seinem Leid zerbricht, wenn es umgekehrt gewesen wäre. Du hast Recht, er würde sich über jeden Moment freuen, indem ich nicht traurig bin. Ich muss wohl erst noch lernen, nur das zu tun, was mir persönlich gut tut. Ohne darüber nachzudenken, was andere Menschen davon halten.


    LG cali

  • Wenn ich dann mal einen Moment einen Anflug von Fröhlichkeit verspüre habe ich allerdings gleich das Gefühl, das darfst du jetzt ja noch gar nicht.

    Liebe Cali


    das kenne ich - war auch immer ganz erschrocken wenn ich mal gelacht habe. Ich glaube dieser Gedanke ist am Anfang ganz normal aber auch das wird besser.


    Georg ist 8 Monate nicht mehr bei mir und ich muss zugeben das ich mich veraendert habe und das viele Menschen denken ...die ist drueber weg - sie lacht - sie sieht aus wie immer..... falsch gedacht... Meine liebe 85 jaehrige Schwiegermutter sagt immer zu mir... lass die Leute denken was sie wollen, nur Du weisst wie es wirklich in Dir aussieht.


    Meine wahren Freunde von denen ich sehr wenige habe, die wissen und sagen das sie sehen wie sehr ich mich veraendert habe.
    Alle die das nicht sehen haben mich auch vorher nicht bewusst wahrgenommen und da kann ich auf die Meinung und deren Denken auch verzichten weil es keine Freunde sind.


    Liebe Gruesse
    Karin

  • Liebe Cali,


    Deine Gefühle, Empfindungen und Eindrücke sind völlig normal.
    Wenn ein Leben wie bei Dir, bei mir und den vielen anderen Foris, von jetzt auf gleich aus den Fugen gerät, dann ist jeder damit überfordert.
    Du musst jetzt, am Anfang auch noch so viele Behördengänge erledigen, da bleibt kaum Zeit tief in sich hinein zu hören und seinen eigenen Gefühlen nachzugeben. Aber es ändert sich mit den Tagen, Wochen und Monaten die vergehen werden.


    Mein Mann ist am 22.März 2016 von mir gegangen und ich habe mehr als ein Jahr gebraucht um so etwas wie Alltag wieder erleben zu können. All die vielen Tage war ich in tiefer Trauer versunken, ohne jede Chance das mich jemand erreichen konnte.
    Ich nenne es jetzt für mich "Das Jahr in dem ich nicht gelebt habe". Es kommt mir so vor, weil ich vieles von diesem Jahr nicht wirklich bewusst erlebt habe. Diese Jahr wird nun für immer in meinem Leben fehlen.


    Cali, Du wirst noch durch einige Täler gehen aber von Zeit zu Zeit die Sonne sehen. Das ist völlig normal.
    Wann immer Du lachen kannst, tue es. Das ist sehr, sehr wichtig! Im wahrsten Sinne überlebenswichtig.
    Lasse Dir von niemand vorschreiben wie es Dir zu gehen hat und was in der Trauer normal ist.
    Jeder, ja jeder von uns hier geht seine eigenen, persönlichen Weg. Aber jeder kann jedem in diesem Forum auf seinem Weg helfen, an schweren Tagen trösten und aufbauen.


    Wünsche Dir viel Kraft für Deinen Weg!


    :trauerkerze_52: Für Deinen Schatz!


    Liebe Grüße, Anke!

  • Liebe Anke,


    vielen Dank für deine Worte. Diese Worte haben mir sehr gut getan. Ich weiss, dass es noch sehr lange dauern wird, bis mein Leben normal ist. Und dass ich in dieser Zeit Höhen und Tiefen erleben werde. Für mich ist inzwischen der Austausch hier das einzige, was mir Kraft gibt. Mit den Menschen in meinem Umfeld kann ich irgendwie nicht mehr so gut reden, wie noch am Anfang.


    LG cali

  • Mit den Menschen in meinem Umfeld kann ich irgendwie nicht mehr so gut reden, wie noch am Anfang.

    Liebe Cali,


    das kennen wir hier leider auch fast alle. Beileidsbekundungen gehen oft noch, nur das was danach kommt ist stille oder das übergehen unserer Trauer. Wie sollen wir das in unserer Situation aushalten, verstehen oder damit klar kommen? Das geht nicht, denn wir sind nicht mehr die Menschen die wir einmal waren, nur die anderen, die so etwas selbst noch nicht erlebt haben, können das nicht verstehen bzw. sich in unsere Lage versetzen.
    Sie wissen nicht was sie uns sagen sollen, was sie fragen sollen oder können oder wir werden mit Belanglosigkeiten überschüttet aus ihrem Leben, mit dem wir aber nichts anfangen können.
    Also Deine Gefühle und Eindrücke sind völlig normal.


    Liebe verstehende Grüße, Anke!

  • Liebe Inge,


    dir erst mal mein allerherzlichstes Beileid zu deinem schweren Verlust. Es ist unsagbar schwer, ohne den geliebten Partner zu leben. bei mir sind es jetzt 7 Wochen und ich vermisse ihn unheimlich.


    Die Beisetzung, vor der ich ja auch große Angst hatte, war sehr schön. Sofern man das von einer Beisetzung sagen kann. Der Pfarrer hat wunderbar gesprochen.


    Ich hab meine Geschichte im Forum unter Verlust des Partners weitergeschrieben.


    Nach 7 Wochen kann ich sagen, dass es manchmal etwas leichter wird, aber dieses Auf und Ab der Gefühle ist einfach schrecklich.


    LG cali

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