Bevorstehender Tod meiner Freundin

  • Hallo,


    meine Freundin hat mir vor ein paar Tagen gesagt, das sie einen inoperativen Hirntumor und Nierenkrebs im fortgeschrittenem Stadium hat, die Ärzte geben ihr noch maximal 3 Monate,
    als sie mir das erzählte bin ich aus allen Wolken gefallen, wir führen eine Fernbeziehung aber ich weiß beim besten Willen nicht wie ich damit umgehen soll.


    Ich kann nicht mehr richtig schlafen, nicht mehr wirklich was essen, ich weine bei jeder Gelegenheit. Ich schreibe ihr immer aufmunternde Worte, das sie kämpfen muss, jede Chance auf Heilung nutzen soll
    egal wie gering auch die Heilungschancen sind, ich liebe sie von ganzem Herzen aber ich weiß auch das es mit ihr zu Ende gehen wird, meine Gedanken drehen sich nur noch um Sie und ich will sie einfach
    nicht aufgeben, obwohl ich eben weiß das es nicht mehr allzu lange dauert.


    Warum wird mir erst ein so wunderbares Geschenk gemacht um es mir nach so kurzer Zeit wieder zu nehmen, ich kapier es ned, wenn sie halt schluss gemacht hätte oder sonst was aber die Nachricht das
    sie sterben wird lässt mich einfach nimmer los, obwohl ich versuche stark zu bleiben um ihr halt geben zu können schaffe ich es einfach nicht.


    Was soll ich nur tun

  • Hallo,
    was Du tun sollst, kann Dir keiner beantworten, ich kann Dir aber gerne schreiben, was ich tun würde.


    Ich würde leben, mit Ihr zusammen die Zeit verbringen, die da ist und die gemeinsame Zeit aufsaugen. Viele schöne Momente verbringen, intensive Zeit, zusammen lachen und weinen.


    Mich wundert es ein bisschen, dass ein Arzt Zeit nennt, wie lange jemand noch zur leben hat. Aber das höre ich immer wieder. Meinen Dad haben sie 2 Wochen bist 2 Monate gegeben, er hatte wunderschöne 13 Monate gehabt, mit Höhen und Tiefen. Eine meiner Freundin lebt 10 Jahre, obwohl die Prognose sehr schlecht war. Zeit, die kann Dir keiner nennen. Fange nicht an jetzt schon zu trauern und auf Tag X zu warten, denn dieser wird bei jeden von uns irgendwann kommen, das warten wird Dich lähmen und bremsen.


    Es ist schwer, es ist ein Schock und es tut weh, da spreche ich aus Erfahrung, weil ich Menschen gehen lassen musste, die bis zu Schluß gekämpft haben, aber den Weg, wie jemand kämpft, das bestimmt nur die Person, die krank ist. Zum Leben gehört auch dazu, zu akzeptieren, wenn jemand sagt, ich habe keine Kraft mehr zu kämpfen, möchte die Schmerzen nicht mehr und mag gehen, auch das zu akzeptieren ist schwer.


    Ich wünsche Dir sehr viel Kraft auf Euren Weg und möge dieser Euch auch noch sehr viele schöne gemeinsame Momente bringen. Denke nicht an Morgen, denke an jetzt und hier. Rede, weine, aber auch vergesse nicht zu lachen....


    Liebe Grüße
    Marek Jan

  • Hallo!


    Den Worten von Marek Jan ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Sei für sie da und sauge jeden Moment mit ihr in Dich auf. Sorge für schöne Erinnerungen mit ihr und versuche, ihr die restliche Zeit so schön wie möglich zu gestalten. Und schau nicht "auf die Uhr". Niemand weiß, wann es wirklich passiert, auch die Ärzte nicht. Es kann schneller gehen, es kann aber auch viel viel länger dauern. Genießt die Zeit, die Euch zusammen noch bleibt. Und auch wenn es schwer fällt, versucht, die Krankheit dabei außen vor zu lassen. Es sollte sich in den letzten Wochen, oder Monaten, die man hat, nicht alles nur um Krankheit und Tod drehen. Man sollte diese Zeit mit schönen Dingen füllen.


    Ich wünsche Dir alle Kraft dieser Welt.


    Alles Liebe,


    Nicole

  • Es ist erst mal ein Schock, den du so langsam begreifen musst und den man nie wirklich begreifen kann. So war es jedenfalls bei mir. Mein Mann ist am 03.10. an Krebs gestorben.


    Ich habe ihn in der letzten Zeit viel fotografiert - im Krankenhaus und im Hospiz, natürlich mit seinem Einverständnis.
    Bei aller Traurigkeit und Tränen bin ich sehr froh, jetzt diese Fotos zu haben. Und es gibt durchaus Bilder, auf denen mein Mann lacht. Er war eine starke Persönlichkeit.


    Alles Gute für dich


    Carla

  • Als wir erfuhren, das mein Mann sterben muss, war es ein großer Schock. Ich habe viel geweint und viele Ängste überstanden. Die Ärzte haben uns keine Zeitspanne genannt. Es war furchtbar, zu sehen wie stark ihn die Krankheit geschwächt hat. Ich war immer bei ihm und habe um jeden Tag gebangt. Ihn zu pflegen war das Einzigste, was ich für ihn tun konnte. Am 3. Oktober schlief er für immer ein.
    Wenn du es irgendwie einrichten kannst, sei bei ihr. Sicher gibt es in der Situation einen Arzt, der dich krankschreibt.



    Viel Kraft für diese Zeit wünscht dir
    Martina

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