Unsere Motte:nur 4 Monate und 11 Tage

  • Liebe Motti-Mama,


    es tut mir so unendlich Leid, dass du deine kleine Maus verloren hast und ich fühle so sehr mit dir. Wenn ich darf, nehme ich dich mal ganz lieb und fest in meine Arme und halte dich ganz fest. Ich fühle so sehr mit dir und kann so gut verstehen, wie sehr dir deine Antonia fehlt. Wir hier im Forum sind immer für dich da, wenn du das möchtest, und begleiten dich auf deinem so schweren Weg der Trauer, des Schmerzes, der Verzweifelung und der Sehnsucht. Du bist nicht alleine! Hier bei mir leuchtet ganz hell eine wunderschöne Kerze für Antonia und dich, die euch voller Liebe, Licht und Wärme begleiten soll. Meine Gedanken sind ganz fest bei dir und begleiten dich ganz fest. Ich schicke dir für die kommende, schwere Zeit ganz viel Kraft, Licht, Wärme, positive Energie und gute Gedanken, um Alles etwas besser durchzustehen. Schreibe einfach immer hier, wann immer dir danach ist. Wir sind für dich da!


    Magst du vielleicht mal erzählen, was genau passiert ist?


    Fühl dich ganz lieb und fest von mir gedrückt.


    Mitfühlende und sehr traurige Grüße


    Anna

  • Hallo Bonnie,


    vielen Dank für deinen Trost.
    Was passiert ist?
    So viel....
    Ich versuche mich kurz zu fassen:


    unser absolutes Wunschkind Antonia wurde knapp acht Wochen zu früh per Kaiserschnitt geholt.
    Was wir erst später erfahren haben, war, dass sie reanimiert werden musste. Sie hat kaum geatmet und musste intubiert werden, was allerdings erst der Oberarzt geschafft hat, den man von zu Hause holen musste. Nach drei Stunden der Versorgung durften wir sie zum ersten Mal sehen. Voller Kabel und Schläuche!!!
    Es folgten niederschmetternde Prognosen und mögliche Diagnosen (z.B. thanatophore Dysplasie).
    Es hieß, sie werde nie selber atmen können. Nach sieben Tagen wurde sie zur Probe extubiert: sie konnte alleine atmen, hatte nur noch eine Atemhilfe.
    Dann wurde noch Kleinwuchs vermutet, Diabetes und vieles mehr.
    Jeder Test war negativ. Unsere Motte hat es den Ärzten gezeigt, hatte nichts von alledem. Sie hat immer besser getrunken, brauchte irgendwann keine Magensonde mehr.
    (ist die Kurzform, es war soviel auf der Intensivstation)
    Nach 3 1/2 Monaten durften wir sie endlich mit nach Hause nehmen!!!! Wir haben uns so gefreut.
    Voller Stolz mit dem Kinderwagen rumgefahren....


    Schon kurz vor der Entlassung fing sie an zu spucken.
    Das wurde zu Hause mehr. Sie nahm ab. Sollten Babys eigentlich nicht, aber sie war auf Intensiv so gemästet worden, dass es nicht schlimm war.
    Es wurde Ultraschall gemacht und gesagt, dass sie einen Reflux hat. Wir sollten die Milch andicken mit Nestargel.
    Es wurde aber nicht besser. Einen Pflegedienst hatten wir auch(4 Std. tgl.).


    Dann kam der 13.8.:
    gegen 13 Uhr kam der Pflegedienst, Antonia war gerade eingeschlafen. Einige Zeit später wurde sie unruhig, trank viel, krähte viel(schreien konnte sie nicht), war nicht zu beruhigen, trank wieder viel. Selbst die Krankenschwester war ratlos.
    Lt. Pflegedienst hatte sie da noch kein Fieber.
    Als mein Mann von der Arbeit kam hat er gemessen und da war sie schon bei fast 40 Grad. Der Kinderarzt hat uns telefonisch ins Krankenhaus geschickt. Dort konnten sie schon keinen Zugang mehr legen und sie hatte 42 Grad Temperatur!!! Dann gings mit dem Krankenwagen zur Intensivstation. Antonia wurde immer ruhiger, apathischer.


    Was dann dort alles passiert ist, möchte ich jetzt nicht schreiben. Ich durchlebe es nachts des öfteren.
    Sie musste reanimiert werden, war total aufgedunsen von Medikamenten und Flüssigkeiten.
    Die Ärzte vermuteten eine Ammoniakvergiftung durch die erst die Nieren und dann die restlichen Organe versagten.
    Unsere wundervolle kleine Tochter ist am 14.8 um 4.53 Uhr in den Armen ihres Papas für immer eingeschlafen.


    Sie hatte sich so toll entwickelt, war so aufmerksam, fing gerade an zu greifen. Und dann musste sie gehen....

  • Liebe Motti-Mama,


    ich nehme dich einfach nur mal ganz still und leise in meine Arme und halte dich ganz fest. Deine Zeilen haben mich so sehr berührt und ich weine mit dir um deine Maus.


    Schreibe einfach immer hier, wann immer dir danach ist.


    Mitfühlende und sehr traurige Grüße


    Anna

  • Liebe Skaris, liebe Bonnie,


    vielen Dank für eure lieben Worte.
    Heute nacht ist Antonias Uroma Gerda im Alter von knapp 93 Jahren auch zu den Sternen gereist.
    Sie wollte schon lange nicht mehr auf Erden bleiben, durfte ab erst nach ihrer kleinen Urenkelin gehen.
    Ich hoffe so sehr, dass sie unsere kleine Motte im Himmel schon gefunden hat und auf sie aufpasst.


    Eine verzweifelte und unendlich traurige Nicole

  • Liebe Nicole,


    es tut mir so unendlich Leid, dass Gerda auch über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Ich bin mir ganz sicher, dass sie eure kleine Antonia gefunden hat und gut auf sie aufpasst. Auch für Gerda leuchtet hier bei mir ganz hell eine wunderschöne Kerze.


    Fühl dich ganz lieb und fest von mir gedrückt.


    Mitfühlende und traurige Grüße


    Anna

  • Hallo Anna,


    vielen Dank.
    Die Hoffnung, dass Gerda jetzt bei Antonia ist, ist die einzige die mir im Moment bleibt.
    Man wartet nur dass der Tag rumgeht. Am nächsten Tag ist es genauso. Aber worauf wartet man?
    Ich habe keine Ahnung. Nichts macht mehr Sinn. Und immer noch keine Nachricht über die Todesursache.


    Warum macht man weiter?


    Nicole

  • Liebe Nicole , es tut mir unendlich leid das eure Kleine von euch gehen musste.Sie hat sich doch so sehr ins Leben gekämpft und konnte allen Prognosen zum Trotz sogar nach Hause und dann so was.Da fehlen mir einfach die Worte, fühle dich einfach ganz fest in den Arm genommen.Ich wünsche dir und deinem Mann ganz viel Kraft. Andrea

  • Hallo Andrea,


    vielen Dank für deine lieben Worte.
    Antonia war eine kleine große Kämpferin, das stimmt. Sie hat fast nie geweint, war meistens gut drauf, hat neugierig mit ihren großen Augen alles erkundet, war immer aufmerksam, hat immer andächtig zugehört wenn ihr Papa ihr auf der Gitarre vorgespielt hat oder ich ihr vorgelesen oder -gesungen habe.
    Ich gehe jeden Tag zu ihrem Grab und lese und singe ihr vor. Die Leute gucken teilweise komisch, aber das ist mir egal. Ich habe das jeden Tag, sowohl in der Klinik als auch zu Hause, getan und kann doch jetzt nicht einfach damit aufhören!


    Was habt ihr anderen getan oder tut es vielleicht immer noch? Habt ihr auch Rituale oder ähnliches?(oder wie man es nennen will)


    Liebe Grüße, Nicole

  • Liebe Nicole,


    ich gehe auch jeden Tag zum Grab meiner geliebten Sternenhündin Bonnie. Ihr Körper wurde verbrannt und ein paar Wochen später haben wir ihre Asche in einer Urne zurückbekommen. Wir haben ihre Asche in unserer Hecke im Garten verstreut, wo sie immer so gerne gebuddelt hat. Ich besuche sie auch jeden Tag und spreche mit ihr - auch nach 6 Jahren. Was mir auch sehr hilft und geholfen hat: Briefe an meine Maus zu schreiben, in denen ich ihr alles erzähle. Das Schreiben hilft mir immer sehr.


    Fühl dich ganz lieb und fest von mir gedrückt. Es ist so schön, dass du ein so wundervolles Ritual hast. Bin in Gedanken ganz fest bei dir.


    Mitfühlende und traurige Grüße


    Anna

  • Liebe Nicole , ich rede auch jeden Tag mit meiner Delia.Ich bin zwar nicht jeden Tag am Friedhof,aber ich habe zu Hause einen Platz eingerichtet mit Bildern,persönlichen Dinge , einem Schutzengel und einer Kerze.Dort sage ich ihr immer guten morgen und gute Nacht und ich rede dann auch so mit ihr.Unser Hund guckt mich immer ganz verdutzt an.Und zum einschlafen habe ich mir als Ritual angewöhnt, immer an irgendeinen Urlaub mit ihr zu denken(wir waren viel unterwegs),das hilft mir beim einschlafen.
    Mach auf jeden Fall das , was dir am besten hilft.Egal ob die anderen doof gucken.Du musst damit zurecht kommen also musst du auch das tun,was du brauchst.Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Andrea

  • Hallo Andrea,


    ich merke einfach, dass ich dieses "Ritual" brauche. Ich gehe auch mehrmals am Tag in Mottis Zimmer. Dort halte ich es aber nicht lange aus. Es ist als ob sie nur eben im Wohnzimmer oder so ist. Es riecht nach ihr, überall ihre Sachen....


    Darf ich fragen, wie lange Delia nicht mehr bei euch ist und wie alt/jung sie war? Musst du nicht beantworten!


    Antonia fehlt hier so sehr! Es ist alles so leer und sinnlos. Und immer noch die unbeantwortete Frage: woran?
    Keine Antwort von der Klinik!


    eine verzweifelte und ratlose Nicole

  • Liebe Nicole, ich kann mir deine Verzweiflung gut vorstellen.Leider kann ich dir auch keinen Rat geben,wie du am besten mit der ganzen Situation klar kommst,wenn ich es auch gerne würde.Das Leben ist so furchtbar ungerecht.Da kämpft sich so ein kleiner Mensch ins Leben und dann wird es ihm wieder genommen.Ich könnte so mit dir weinen, wenn ich daran denke.
    Zu deiner Frage, Delia war kein Kind sondern eine erwachsene Frau und sie war die Liebe meines Lebens,die leider am 14.Mai im Alter von 52 J. an Krebs gestorben ist.Ich konnte Ihr wenigstens den Wunsch erfüllen,zu Hause zu sterben.
    Wenn es zu schlimm wird, scheue dich nicht,dir professionelle Hilfe zu holen.Manchmal hilft es ,einfach zu reden, aber man bekommt auch Tips und emotionale Unterstützung.Ich denke viel an eure Kleine Familie.
    Mitfühlende Grüsse Andrea

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