♡ Engelchen ♡ im Himmel

  • Hallo.
    Ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen und habe mich entschlossen, auch meine traurige Geschichte das erste mal zu erzählen.


    Montagmorgen..der 28. 04. 2014 , ich saß da und wartete auf das Ergebnis des Teststreifens. Es kam mir vor wie ne Ewigkeit. Dann der leichte minimale rosa Strich. Ich konnte es vor Freude kaum fassen und machte den 2. Test. Auch der 2. Test war positiv. Ich bin schwanger. Ich war so unglaublich glücklich und musste meinen Freund direkt wecken und es ihm erzählen! Er hatte Spätschicht und wollte eig ausschlafen, aber war dann direkt wach. Es war eine absolute Wunsch - Schwangerschaft. Beim Arzt war der 3. Test dann natürlich auch positiv, doch auf dem Ultraschall noch nichts zu sehen. Deswegen wurde mir Blut abgenommen. Nach ein paar Tagen rief die Praxis an und sie müssen nochmal Blut abnehmen da der Wert nur minimal erhöht ist. So ging das dann ca. 3 Wochen und zum Ultraschall konnte der Arzt mir auch nichts konkretes sagen. Zuerst evtl ne Eileiterschwangerschaft. Dann evtl ne Bauchhöhlenschwangerschaft. Dann ne leere Fruchthöhle. Ich wurde immer wieder nach Hause geschickt und wusste nie was los ist. Ich entschied mich dann für einen Arztwechsel, was auch auf jeden Fall die richtige Entscheidung war. Dort wurde mir dann gesagt das ich in der 8 Schwangerschaftswoche bin. Ich war so happy. Ein paar Tage später bekam ich ne leichte Blutung und ging wieder in die Praxis. Aber erstmal Entwarnung. Die Blutung hörte recht schnell zum Glück wieder auf und ab da an hatte ich eine recht unkomplizierte Schwangerschaft. Klar...diese typischen Beschwerden waren da, aber sonst zum Glück alles ok. Wir waren so unglaublich glücklich. Alle freuten sich. Meine Eltern, meine Schwester und mein Bruder und auch die Familie von meinem Freund.


    Am 29.9 dann die erste schlechte Nachricht. Ich hatte einen routine Vorsorgetermin bei meiner Gynäkologin und fühlte mich gut. Das erste mal war ich alleine zum Termin gefahren da mein Freund verhindert war. Sonst war er immer dabei. Als meine Ärztin dann den Ultraschall machte, sagte sie direkt das etwas nicht stimmt. Unsere Maus (uns wurde vorher schon gesagt das wir ein Mädchen bekommen) hat unglaublich viel Wasser im Bauch. Sie machte direkt einen Termin in einer Spezialklinik in Bonn. Ich rief meinen Freund an und sagte ihm er soll bitte sofort in die Praxis kommen was er auch sofort tat. Dann wurde ich ans Ctg gelegt wo ich zum ersten Mal den Herzschlag meiner Maus gehört hab. Es war ein unglaublich intensiver Moment. Als mein Freund dann kam brach ich in Tränen aus.
    Wir machten uns dann auch zügig auf den Weg in die Klinik und bach ca 3,5 std waren wir da.


    Dann ging alles sehr schnell...ab auf die Liege und 4 Ärzte um mich herum. Alle sahen den Ultraschall und sprachen in ihrem "Fach-Chinesisch".
    Uns wurde dann erklärt das unser Mäuschen eine Fehlbildung hat und sich das Wasser deshalb in den Genitalien ansammelt. Ausserdem sahen sie auch das ich recht wenig Fruchtwasser habe. Dann wurde uns von dem Professor geraten eine Punktion machen zu lassen. Wir hatten dann ca. ne Stunde Zeit um uns zu entscheiden ob wir das möchten. Wir haben uns dafür entschlossen. Es wurde dann mit einer langen Nadel durch meine Bauchdecke in die Fruchtblase gestochen und dann in die Nabelschnur um Blut zu entnehmen, um weitere Fehlbildung auszuschließen. Das ging alles ziemlich fix. Dann konnten wir wieder nach Hause.


    Ab da an verschlechterte sich so langsam alles. Erstmal mussten wir damit zurecht kommen das unser Mäuschen nicht gesund ist. Die Fehlbildung die durch den Ultraschall diagnostiziert wurde, war der Verdacht auf eine Analatresie und evtl auch der Verdacht auf eine Vaginalatresie. Das heißt das ihre Scheide und der Po verschlossen sind. Es gibt die leichte und auch eine schwerwiegende Form dieser Fehlbildung. Natürlich haben wir gehofft das unsere Mausi die leichte Form hat. Nichts desto trotz müsste sie nach der Geburt operiert werden.


    Aber nicht nur die Diagnose! Bei mir schlich sich eine Präklampsie ein. Mein Blutdruck war zu hoch, ich hatte Eiweiß im Urin und hatte unglaublich viel Wasser eingelagert.


    Mitte Oktober wurde ich dann ins Krankenhaus eingewiesen. Einfach zur Beobachtung.
    Am 21. 10. wurde ich dann entlassen, da wir am 22.10 einen Kontrolltermin in Bonn hatten. Dort angekommen, sagte die Professorin das sie mich mit den Werten da behalten muss. Also wieder im Krankenhaus bleiben und dazu noch 280 km von zu Hause entfernt. Aber für meine Maus habe ich alles in Kauf genommen. Hauptsache ihr gehts gut. Mein Zustand verschlechterte sich sehr schnell. Meine Leberwerte gingen auf und ab und dazu kamen schlimme Kopfschmerzen.


    Am 27.10. entschlossen sich die Ärzte dann unsere Mausi zu holen. Ich hatte panische Angst um sie. Ich war doch erst 29+4 Schwangerschaftswoche. Mäuschen ist doch noch viel zu klein. Ich rief direkt meinen Freund an und er machte sich sofort auf den Weg. Allerdings würde er ca 3 - 3,5 Std brauchen.


    Ich weiß nicht wie er es gemacht hat, aber er hat es tatsächlich geschafft. Ich lag schon im Op da kam er rein. Mein ganzer Körper war am zittern da ich solche Angst hatte. Leider durfte er nicht dabei sein, da ich eine Vollnarkose bekommen musste. Alles ging so schnell.
    Als ich aufwachte saß er neben mir. Alleine.


    Ich fragte wo unser Schatz ist. Er sagte sie sei im Op. Ich hatte absolut kein Zeitgefühl. Irgendwann kam eine Schwester und brachte unseren Sonnenschein ganz kurz ins Zimmer. Wir durften sie ganz kurz sehen. Dann musste sie auf die Intensivstation für Frühchen. Aber ich hatte ein Foto das ich nicht mehr aus der Hand nahm. Ich musste ja leider noch im Kreißsaal zur Beobachtung bleiben. Aber mein Freund ist immer wieder zu unserer Maus gegangen. Sie war so unglaublich schön. Das schönste was ich je gesehen habe.

    Ein Kinderarzt kam zu uns und erklärte uns ihre Fehlbildung. Sie hatte die schwierigste Form. Alle genitalen Körperöffnungen waren nicht vorhanden. Daher hatte sich soviel Wasser in ihrem kleinen Bäuchlein gesammelt und konnte nicht wieder abfließen. Er erklärte uns das die Kinderchirurgen morgen einen künstlichen Darmausgang legen müssen. Einen Ablauf der Blase musste direkt nach dem Kaiserschnitt gemacht werden, da ihr Bauch so unheimlich voll war. Als er wieder ging wurde ich auf die Station in mein Zimmer gebracht. Die ganze Zeit hielt ich ihr Foto an mein Herz.


    Dann durfte ich endlich zu ihr. Ich wurde mit meinem Bett auf die Intensivstation gebracht. Und da sah ich sie endlich ganz sah. Meine wundervolle Maus! Dieses kleine wunderschöne Wesen mit den vielen Schläuchen unter der Wärmelampe. Die ganze Zeit dachte ich..oh mein gott..sie ist so wunderschön. Ich weiß nicht wie lange ich neben ihr lag und ihr kleines Händchen festhielt, irgendwann sagten mir die Schwestern das sie nun Ruhe braucht. Dann kam noch kurz ein Arzt und sagte das durch das Wasser in ihrem Bauch, ihre Lunge sich nicht richtig ausbilden konnte und nicht richtig aufgeht. Das sie weiterhin mit Sauerstoff beatmet werden muss und die Op morgen zu riskant ist. Man müsste sie erst stabil kriegen. Dann wurde ich auf mein Zimmer gebracht. Mein Freund kam mit und blieb bis 22 Uhr bei mir. Dann war die Besuchszeit zu Ende aber er darf solange er will bei unserem Baby bleiben. Dann ging er zu unserem Schatz und ich schlief mit dem Bild von ihr ein.


    Ab 4 Uhr wurde ich jede halbe Stunde wach und musste an mein Mäuschen denken. Ab 7 Uhr war endlich weckzeit. Ich fragte die Schwester wann ich zu meiner Tochter darf. Sie sagte ich solle erst frühstücken und dann mit ihr probieren aufzustehen. Wenn ich alleine zur Toilette gehen kann, darf sie mir dann den Katheter ziehen und ich kann im Rollstuhl zu meinem Mäuschen. Natürlich konnte ich alleine zur Toilette! Ich hätte alles geschafft um zu ihr zu kommen. Mittlerweile war es später Vormittag bis ich endlich zu ihr konnte. Der stolze Papi war natürlich die ganze Zeit bei ihr, bis auf ein paar Stunden Schlaf im Hotel.

    Uns wurde gesagt das sich ihr Zustand seit in der Nacht um 5 Uhr verschlechtert hat. Sie bekommt immer mehr Sauerstoff. Und ihr Blutdruck ist auch nicht stabil.
    Als hätte ich es in der Nacht gespürt. Ich konnte ja seit 4 Uhr nicht mehr richtig schlafen.


    Ab da an blieben wir jede Sekunde bei ihr. Es sei denn die Ärzte mussten sie behandeln. Dann sollten wir den Raum immer verlassen. Ich streichelte sie und redete die ganze Zeit mit ihr. Sie war so klein und so unbeschreiblich schön!

    Am Nachmittag verschlechterte ihr Zustand sich drastisch und war nur durch Medikamente stabil. Die Ärzte fragten uns ob wir sie taufen lassen möchten, weil es sehr schlecht für sie aussieht. Das taten wir dann auch. Ich wollte und konnte es nicht glauben. Ich weiß nicht wie spät es gewesen ist aber irgenwann kam ein Arzt und sagte das sie die Geräte gerne abschalten würden. Ihr kleiner Körper reagiert nur kurze Zeit stabil nachdem sie reanimieren. Sie wird es nicht schaffen.
    Sie legten uns unseren kleinen Schatz auf den Arm. Das erste mal lag mein Baby auf meinem Arm. Ich hatte sie ganz nah bei mir. Es war so schön sie zu spüren. Wir sagten ihr die ganze Zeit das sie jetzt keine Angst haben muss und das Mama und Papa bei ihr sind und sie über alles auf der Welt lieben. Wir sagten ihr das sie jetzt gehen darf und nicht mehr kämpfen braucht. Das sie immer bei uns sein wird. Wir redeten die ganze Zeit mit ihr. Sie hielt ganze 2-3 Stunden bei uns auf dem Arm durch. Unsere kleine Kämpferin! Sie war so tapfer.


    Gegen 21:15 sagte uns dann der Arzt das sie nun eingeschlafen ist. Ab da an stellte sich mein Hirn aus. Ich funktionierte nur noch. Ich wollte für sie da sein. Die Schwester wollte unsere Emmi mitnehmen zum waschen und umziehen, doch das wollte ich selber machen. Schließlich bin ich doch ihre Mami und muss für sie da sein und mich um sie kümmern. Wir wuschen und kämmten sie und zogen sie an. Sie hatte so tolle Haut und so süße winzige Haare. Wie gesagt, das schönste was ich je gesehen habe. Und noch nie habe ich jemanden so sehr geliebt. Dann haben wir sie in ihr Bettchen gelegt und sie in den Keller in die Kapelle gebracht. Uns wurde gesagt das wir sie jederzeit sehen dürfen, aber wir müssen uns nun um ein Bestattungsinstitut kümmern.


    Abends im Zimmer brach ich dann zusammen. Uns wurde ein Einzelzimmer gegeben und mein Freund durfte auch bleiben. Ich weinte die ganze Nacht. Und auch die nächsten Tage. Ich war nicht dazu in der Lage mich um ein Besttatungsunternehmen zu kümmern. Mein Freund organisierte alles. Ich weiß nicht woher er die Kraft nahm. Ich weiß aber, wäre er nicht bei mir gewesen, hätte ich mir mein Leben genommen.


    Das Unternehmen konnte sie erst am Freitag abholen. Für uns stand fest, solange unsere Maus bleibt, bleiben wir auch. Wir holten unsere Emmi oft zu uns aufs Zimmer oder gingen zu ihr in die Kapelle. Um mit ihr zu kuscheln, sie zu küssen und ihr zu sagen wie sehr wir sie lieben und wie sehr sie uns fehlt. Ich war die Tage wie in Trance. Ich nahm nichts um mich herum wirklich wahr.


    Dann am Freitag den 31.10 wurde sie vom Unternehmen abgeholt und zu uns ins Dorf gebracht. Wir mussten noch auf den Arztbericht warten und sind dann auch losgefahren.


    Am Wochenende planten wir dann die Beerdigung. Wir wollten ihr alles so schön wie möglich machen. Schließlich ist sie unser EIN & ALLES! Auch jetzt konnten wir sie noch jeden Tag sehen und sie besuchen und mit ihr kuscheln, denn wir hatten den Schlüssel der Kapelle bekommen. Wir waren jeden Tag mehrmals bei ihr. Doch dann kam der Tag vor dem wir unglaublich viel Angst hatten. Dienstag, der Tag ihrer Beerdigung. Wir fuhren morgens früh zu ihr um ihren kleinen Sarg zu schmücken und um uns nochmal ausgiebig zu verabschieden. Ausserdem wollten wir den Sarg selber zu machen. Alles was wir selber durften, machten wir auch selber. Denn das gehört doch zu unseren Aufgaben. Wir sind doch ihre Eltern. Ich gab ihr den letzten Kuss und sagte ihr wie sehr ich sie liebe und sie immer über alles lieben werde. Dann machten wir ihren Sarg zu.


    Der Pfarrer hat ihre Bestattungsrede wirklich würdevoll gemacht. Er hat ihr Taufgedicht vorgetragen, was wirklich "schön" war. Dann wurde unsere Maus zu Grabe getragen. Wir wollten keine Trauerfeier, das es für uns keinen Grund gab zu feiern. Also sind wir zu meiner Schwester und ihrem Freund gefahren wo wir auch ein paar Tage blieben.


    Und plötzlich sitze ich hier und schreibe alles auf, 4 Wochen später. Ich weine jeden Tag und denke von Morgens bis Abends an meine süße Maus. Ich kann nicht sagen wie es weiter geht.


    Ich selber mache mir große Vorwürfe das ich den Kaiserschnitt zugelassen habe, denn ich hatte dabei kein gutes Gefühl. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, dann wäre sie noch in meinem Bauch. Denn ihr Entbindungstermin wäre der 08. 01. 2015 gewesen.


    Mein größter Wunsch ist das es ihr gut geht. Ich habe solche Angst davor das es ihr nicht gut geht und sie Angst hat oder das ihr kalt ist.
    Ich hoffe einfach das es ihr jetzt gut geht. Mehr möchte ich nicht.


    Mein Freund macht sich große Sorgen um mich, weil ich nicht mehr leben möchte. Versteht das bitte nicht falsch, ich möchte mich nicht umbringen! Aber ich möchte einfach nicht mehr leben ohne sie.
    Wir sind jeden Tag an ihrem Grab.


    Ich vermisse sie so unglaublich doll!
    Ich liebe sie mehr als alles andere auf der Welt.


    ♡ Du fehlst mir so unglaublich mein kleiner Engel ♡
    ♡ Ich Liebe Dich ♡

  • Hallo Engels Mama,
    ich habe deine Zeilen gelesen und mir liefen die Tränen. Eine sehr gute Freundin von mir hat auch Ihr Baby verloren. Ich habe es damals Hautnah erlebt und kann nur erahnen, wie schwer der Weg der Mutter gewesen ist und auch deiner.


    Dass Dir der Lebensmut fehlt, ist verständlich. Ich denke jedes Elternteil möchte den eigenen Kind folgen..... aber es wäre nicht der richtige Weg. Weißt Du, wenn ein Mensch geht, bleiben immer Menschen zurück, die diesen Schmerz in sich tragen... So würdest Du auch Menschen hier auf Erden lassen, z.B. dein Freund, der auch Dich zusätzlich verlieren würde.


    Ich finde es gut, dass Du uns an deinen persönlichen Weg teilhaben lässt, denn wir können Dir deinen Schmerz nicht nehmen, aber wir können Dir jeder Zeit zuhören, in den wir lesen, was Dich bewegt und vielleicht können wir Dich ein Teil deines Weges beleiten in den wir Dir auch Mut zusprechen. Es wird nie wieder so werden, wie es war, dein Schmerz und deine Trauer braucht Zeit und Raum.


    Es liest sich vielleicht makaber, aber ich hatte immer das Gefühl, wenn ich mit meiner Freundin am Grabe von Christian stand, dass ich ihn ausgraben muss, weil er kalt hat, ein kleines Baby in einem Sarg, gerade bei der Jahreszeit wo es Nachts kalt wird. Ich bin damit auch zur einer Psychologin, weil ich die Gedanken damals nicht schlafen ließen und sie sagte zu mir, was ich mir vorstelle, was passiert mit uns wenn wir von diese Erde gehen?


    Mein Glaube ist, das der Geist den Körper verlässt. Dass dieser in ein Universum geht, manche nennen es Himmel, jeder hat da sein eigenen Wort dafür. Dann fragte sie mich, wie der Christian dann die kälte spüren würde, wenn er den Körper verlassen hat? Drüber dachte ich lange nach und kam zu den Entschluss, er friert nicht. Sein Grab wird jedes Jahr im November mit schönen Tannenzweigen abgedeckt, damit sinnlich sein Körper eine warme Decke bekommt. Er braucht aber keine Decke, weil dort nur noch sein Körper ist. Sein Grab ist ein Ort der Erinnerung, ein Ort an den wir trauern können, weinen, mit ihn reden.....


    Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die kommende Zeit und mein Mitgefühl zu deinen schmerzlichen Verlust.


    :k117:


    Marek Jan

  • Hallo mir laufen grad die Tränen und kann nicht viel zum Trost beitragen weil es keinen gibt


    ich möchte für eure liebe Emmi ein Kerzlein anzünden und euch einfach nur still in den Arm nehmen



    für Emmi :trauerkerze_53: möge sie Ihren Weg begleiten


    für euch :kerze-viel-kraft_01: auf diesem so schweren Weg


    traurige aber liebe Grüße Natja

  • Liebe Engelsmama,
    Ich spreche Dir und Deinem Partner mein tiefempfundenes Beileid und Mitgefühl
    aus. Es tut mir so unendlich leid, dass Eure keine Emmi nicht bei Euch bleiben durfte.
    Das kleine Mäuschen hat so sehr gekämpft, und doch hat sie es leider nicht geschafft.
    Sie hat aber durch Euch, in ihrem kurzen Leben, sehr viel Liebe erfahren dürfen
    und diese Liebe nimmt sie mit ins Regenbogenland. Sie weis, dass sie In Eurem Herzen
    immer weiterleben wird. Dieses Band der Liebe kann keiner trennen. Wie sehr Ihr die kleine
    Emma geliebt habt, kann man aus Deinen Zeilen lesen.
    Wenn ich darf nehme ich Euch fest und tröstlich in die Arme und hoffe, dass es viele Menschen gibt die Euch
    in Eurer Trauer auffangen und zur Seite stehen werden.


    Für Euer kleines Mäuschen zünde ich diese Kerze :trauerkerze_036: an. Sie soll ihr zeigen, dass viel Menschen sehr traurig über ihren Tod sind.


    Euch schicke ich diesen Schutzengel :schutzengel01: der Euch auf Eurem schweren Trauerweg begleiten soll.


    Ich denke an Euch und schicke


    stille Grüße


    Anneliese

  • Liebe Engels-Mama,


    es ist unglaublich traurig, sein Kind hergeben zu müssen.


    Bei mir war es so, dass mein Enkelsohn im Bauch meiner Tochter gestorben war. Ein Plazenta-Infarkt.
    Meine Tochter sollte ihn dann zur Welt bringen, aber es ging ihr plötzlich sehr schlecht und es wurde ein Not-Kaiserschnitt gemacht.
    Dabei bekam sie eine Lungenembolie und ist dann abends auch gestorben. Ich weiß, wie es sich anfühlt, ich musste gleich zwei Kinder hergeben :traurig01: , meine Tochter mit noch nicht mal 30 Jahren und den Kleinen.


    Das ist ein traumatisches Ereignis. Es war und ist unfassbar. Es ist jetzt 2 Jahre und 8 Monate und 24 Tage her.


    Auch für dich ist das, was geschehen ist, sicher traumatisch.


    Wie gehe ich mit meiner Trauer um? Ich bin sehr offen, ich rede sehr viel darüber. Auch fremden Leuten erzähle ich davon, wenn es sich ergibt. Obwohl das inzwischen seltener geworden ist. Aber manchmal ergibt sich das aus einem Gespräch heraus und ich habe dadurch schon sehr viel gute Gespräche gehabt und Trost erfahren. Meine Tochter hat ja schon ein Kind, Paulina, die ist jetzt 6 Jahre alt. Sie lebt bei ihrem Papa und wir haben ein gutes Verhältnis. Das gibt mir sehr viel Lebensmut.


    Und ich gestehe mir die Trauer zu, ich weine, wenn mir danach ist. Am Anfang habe ich geschrien, alleine im Auto, wenn ich unterwegs war. Na ja, nicht gerade ungefährlich im Straßenverkehr, aber es hat mir geholfen.


    Und ich habe mir therapeutische Hilfe gesucht! Das war und ist ganz wichtig für mich.


    Und ich lerne, den Verlust zu akzeptieren. Etwas anderes bleibt mir nicht übrig. Ich lebe ja noch und möchte dieses Leben auch irgendwo genießen können. Es bringt mir meine Tochter und Lennart nicht zurück, wenn ich mich verkrieche. Ich versuche, die schönen Momente zu genießen und es gelingt mir sehr gut! Ohne dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Aber das ist ein Prozess, das ist nicht gleich am Anfang so.


    Nichts und niemand wird jemals Emmis Platz einnehmen können. Sie wird immer ein Teil von dir sein. Auch wenn du nicht ihr Lachen hören kannst, ihre ersten Schritte sehen wirst, all das.


    Für uns sind Lennart und Christina ein Bestandteil unseres Lebens, auch wenn sie nicht da sind. Paulina sagt jedem, der sie fragt, dass sie einen Bruder hat! Sie fragt oft, was er wohl gerade macht und nun kann er ja schon laufen und so.


    Ach, ich schreibe so viel und weiß nicht, ob dich irgend etwas trösten kann von dem.


    Vielleicht hast du die Kraft, dich hier richtig anzumelden. Oder du guckst nach einer Trauergruppe für verwaiste Eltern in deiner Gegend. Und vielleicht kannst du dir therapeutische Unterstützung holen. Du darfst jede Hilfe annehmen, die dir gut tut!


    Liebe Grüße
    Sylvia

  • Liebe Anneliese,


    ich danke dir für deine lieben Worte! Oh ja wir haben unser Mäuschen sehr geliebt, lieben sie immernoch sehr und werden sie auch bis an unser eigenes Lebensende sehr lieben.
    Ja, ich habe eine tolle Familie die sich rührend um uns kümmert. Aber es ist so unheimlich schwer und tut so unfassbar weh.
    Ich finde es sehr lieb von dir das du mir geschrieben hast.


    Ganz liebe und stille Grüße

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