Ich habe vor 5 Monaten meinen Ehemann durch eine schwere Krebserkrankung verloren. Obwohl wir lange wussten das er sterben wird ist es unendlich schwer für mich ohne ihn weiter zu leben. Nachdem ich ihn über zwei Jahre lang 24 Stunden täglich alleine gepflegt habe fiel ich nach seinem Tod in ein tiefes Loch denn plötzlich war der gesamte Tagesablauf der sich ja nur noch um ihn gedreht hat nicht mehr da. Zuerst waren viele Leute für mich da um zuzuhören wenn ich über meinen Mann reden wollte aber ich merke je mehr Zeit vergeht desto weniger Leute wollen noch über dieses Thema mit mir reden. Einige meinten ich muss aufhören zu Trauern denn ich hatte ja während der Krankheit lange Zeit um mich von meinem Mann zu verabschieden und mich auf das alleine sein vorzubereiten und ich sei noch so jung das ich mich sicher noch mal neu verlieben werde. Ich habe das Gefühl das mich keiner verstehen kann oder will.
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Lieber Gast,
nein es kann dich keiner verstehen, keiner der das nicht selbst erlebt hat. Viele von uns haben ihren Partner durch eine langwierige Krankheit verloren. ich selbst auch. Aber ich hatte keine Zeit mich von ihm zu verabschieden, weil ich es einfach nicht glauben wollte dass er sterben wird. Beide haben wir gehofft und gekämpft. Mich verabschieden das wäre für mich Kapitulation gewesen.
Ich bin der Meinung dass der Schmerz immer der gleiche ist, egal ob vorbereitet oder nicht.
Die Endgültigkeit , die Trauer die Selbe ist.Kein Mensch kann nach 4 Monaten erwarten dass du wieder glücklich und fröhlich bist, auch dass du jung bist und dich vielleicht wieder verliebst ist kein Trost.
Lebe deine Trauer, weine um ihn. Lass dir Zeit , lass dir von niemandem einreden, dass es nun genug sei, dass es jetzt endlich besser sein muss.
Besser wird es erst wenn du so weit bist, wenn dein Herz es dir sagt.Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute
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Lieber Gast
sehe das auch so... bei mir wars ganz plötzlich, ganz jung, ohne Vorwarnung. Konnte auch keinen Abschied nehmen.. es bleibt, was es bleibt. ein unglaublicher Schmerz und so viel Traurigkeit... die Fragen die man sich stellt sind vielleicht andere teilweise, wenn es plötzlich war oder nicht. aber der Verlust, bleibt dieser Verlust..
Wir hier verstehen das alle, weil es uns betrifft.. die Aussenwelt, kann es nicht. Ich war vorher auch die Aussenwelt, und weiss jetzt, dass ich keine Ahnung hatte...
ich wünsche dir für die nächste Zeit und auch darüber hinaus, ganz viel Liebe und Halt von deinen Liebsten. Ich habe mich hier angemeldet, weil ich gemerkt habe, hier bin ich nicht alleine, und werde verstanden.. es wäre schön, wenn du dich auch dazu entscheidest. mir hilft es, ich fühle mich in meiner Trauer nicht so deplaziert, wie im Alltag... ich merke hier, dass meine Gefühle normal sind, und ich auch normal trauere...
eine Kerze für deinen Mann....
sei lieb gegrüsst
Stephchen -
Lieber Gast,
mann kann sich nicht auf das sterben eines geliebten Menschen vorbereiten. Wie soll das gehen, sollen die Menschen Dir doch erklären? Vorbereiten bedeutet, dass man die Hoffnung aufgibt und die Hoffnung stirbt zu letzt. Es sind Sätze von Menschen die selbst keinen Schmerz erlebt haben, die nicht wirklich wissen was sie sagen.Trauer braucht Zeit und vor allen Menschen um Dich, die Dich verstehen, die Dir auch zuhören, auch wenn du zum 1000 Mal dein Erlebtes erzählst.
Ich würde Dich gerne einladen Dich bei uns zu registrieren und Du wirst sehen, es geht sehr vielen Menschen so wie Dir, in diese kalt gewordenen Welt.
Mein Mitgefühl zu deinen schmerzlichen Verlust.
Leise Grüße
Marek Jan -
Hallo zusammen,
Ich weiss genau wie du dich fühlst habe meinen Lebensgefährten den ich über alles liebe auch vor 5 Monaten bei einem Verkehrsunfall verloren. Hoffentlich hast du Familie und Freunde die hinter dir stehen das wünsche ich dir von Herzen denn etwas anderes tröstet einem zur zeit nicht wenn einen das liebste genommen wird das man hat!
Fühlt euch gedrückt -
[INDENT]Hallo, lieber Gast!
Mein Nickname ist tudirnix und wenn Du mal meine Story liest, wirst Du feststellen, dass sie in gewisser Weise der deinen ähnelt. Auch ich habe meine Frau (Pflegestufe 3) 1 Jahr lang gepflegt und alle Menschen um mich herum waren sehr liebevoll zu mir und haben auch mich umsorgt. Seit sie aber tot ist, rücken alle von mir ab, als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Ich denke, das ist reiner Selbstschutz und ich kann die Menschen auch verstehen. Alle haben mit sich selbst zu tun. Aber jeder Tag Leben bedeutet, dem Tod einen Tag näher zu kommen. Wer will schon ständig an diese heimliche Grausamkeit des Lebens erinnert werden. Für mich war der Tod auch so etwas, das halt irgendwann mal passieren wird, aber ihn in das Leben mit ein zu beziehen ..... ? Ich hab's halt einfach verdrängt - bis mich die Realität eines Besseren belehrt hat. Deshalb, habe Nachsicht mit deiner Umwelt. Es steht mir nicht zu, Belehrungen zu erteilen, daher sieh es einfach als Empfehlung an von einem, der es selbst hat bitter lernen müssen: Lass deine Trauer zu! Du musst dich wegen ihr nicht verstecken oder schämen. Trauern ist keine Schwäche, sondern zeigt persönliche innere Stärke. Du wirst als jemand anderes aus deiner jetzigen Situation hervorgehen. Aber man kann nichts erzwingen, sondern es geschieht einfach. Lass es zu! In Gedanken bin ich bei Dir "tudirnix"[/INDENT]
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Ich bin auch so traurig ,mein Name ist Angelika. Ich habe meinen Schatz auch nach einer Krebserkrankung verloren , wir hatten eine Fernbeziehung sieben Jahre .Am 3.1.15 war keiner bei Ihm ,als er in seiner Küche zusammen brach.Das macht mich so traurig ,das ich nicht bei Ihm sein konnte, keinen Urlaub.Er wollte im Januar mit mir meinen Geburtstag feiern, nun bin ich nur am Weinen, weil ich nicht mehr seine abendlichen Anrufe habe und nie mehr in seinen Armen liegen kann. Wir wollten vor Jahren zusammen ziehen aber dann kam die Erkrankung an der Bauchspeicheldrüse. Ich gehe nun seid einer Woche arbeiten in der Hoffnung das ich mich etwas ab lenke, sobald ich daheim bin geht es mir nicht so gut, ich höre unsere Musik, schaue mir die vielen Fotos von unseren Urlauben an. Ich will mich aber an alles erinnern, aber mir kommen die Tränen. Ich wünsche allen viel Kraft. Danke für das Lesen. LG Angelika
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Hallo Angelika,
mein tiefempfundenes Beileid zu Deinem schmerzlichen Verlust. Ich selbst habe 07.01.2015 meinen Lebenspartner verloren. Gestern war seine Beisetzung. Um mit der Trauer und der Leere irgendwie wenigstens ein bisschen klar zu kommen, habe ich mich hier registriert. Mir hilft das. Denke darüber in Ruhe nach und melde Dich dann richtig in diesem Forum an, falls Du es nicht schon getan hast. Ich bin der festen Überzeugung, dass Dir das weiterhilft und wenn es nur darum geht zu lesen wie es anderen Trauernden geht. Du kannst aber auch jeder Zeit Deine Gedanken hier niederschreiben.
Einen lieben leisen Gruß von Morticia -
Auch ich möchte Dir sagen,wie leid mir das tut.Ich kann Dich sehr gut verstehen,denn Deine Worte sprechen genau das aus,was ich fühle und denke.Ich habe auch meinen Mann verloren.Er starb vor 8 Monaten an Lungenkrebs.
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Liebe Angelika,
ich kann Dich nur allzu gut verstehen. Mir ergeht es leider genauso.
Mein Mann, der die große Liebe meines Lebens war, ist am 21.11.2014 ganz plötzlich und vollkommen unerwartet gestorben. Wir waren gerade von einer wunderschönen Urlaubsreise wiederkommen und vielleicht 4 Stunden zu Hause, da bekam er plötzlich keine Luft mehr. Ich habe sofort die 112 gewählt. Das Rettungsteam hat ihn reanimiert, aber leider vergebens. Ich mußte das alles mit ansehen und war total traumatisiert. Die Abläufe und Bilder gehen mir überhaupt nicht mehr aus dem Kopf. Mir hat es den "Boden unter den Füßen" weggerissen. Der Verlust meines über alles geliebten Mannes ist so verdammt schmerzlich für mich und ich bin nur noch traurig. Ich kann mich über nichts mehr freuen. Aber irgendwie muß ja mein Leben weitergehen.
Eine gute Freundin hat mir einen Spruch geschickt. Er ist von Ulla Engelhardt und ich möchte diesen Spruch hier wiedergeben:
"Trauer ist wie ein Felsbrocken.
Wegrollen kann man ihn nicht.
Zuerst versucht man nicht darunter zu ersticken,
dann hackt man ihn Stück für Stück kleiner
und den letzten Stein
steckt man in die Hosentasche
und trägt ihn ein Leben lang bei sich."
Ich denke, dass hier jeder Satz zutrifft und ein wenig bei der Trauerverarbeitung hilft.
Liebe Grüße
Claudia -
Liebe Claudia,
was für ein wunderschöner Spruch, er ist so wahr. Vielen Dank, dass Du ihn mit uns allen geteilt hast.
Liebe Grüße
Steffi -