Hallo,
ich weiß garnicht wie ich anfangen soll.. Ich schreib einfach mal drauf los. Sorry schonmal falls es ein halber Roman wird.
Am 25.07. verstarb plötzlich meine Mutter im Alter von nur 46 Jahren an einen Herzinfarkt.
Ich bekam früh einen Anruf meines älteren Bruder der bitterlich am Telefon weinte. Ich wusste erst garnicht was los war. Dann sagte er mir unsere Mutter sei tot.
Ich fing sofort derbe an zu weinen. Hatte keine Worte parat. Ich wohne mit meinem Freund zusammen und schlief die Nacht davor im Wohnzimmer. Ich habe da noch mein altes Bett stehen für meinen Rücken da er nur ein hartes Sofa hat wo wir gemeinsam drauf schlafen... aber das ist eher nebensache... jedefalls ging ich dann weinend und zitternt ins Schlafzimmer. Er schaute mich verdutzt an. Als ich dann sagte meine Mama ist tot, sprang er sofort auf und nahm mich in den Arm. Meine Mutter war mit ihrem Freund und meinen zwei kleinen Geschwistern im Urlaub bei meiner restlichen Familie zu Besuch. Meine Mum und ihr Freund wollten den Montag drauf wieder Heim fahren. Den Tag davor waren sie noch bei meiner Oma im Garten. Meine Mum sagte noch als sie gingen "wir sehen uns morgen!". Niemand ahnte das es für sie kein morgen mehr gebe. Um 5 Uhr morgens den Tag darauf passierte es dann. Sie starb noch in den Armen meiner Tante. Sie schliefen zusammen in der Wohnung meiner Oma da meine Oma eh im Garten geschlafen hat. Meine Tante war ebenfalls nur zu Besuch.....
Das schlimmste daran, meine kleine Schwester (10Jahre) war ebenfalls bei meiner Mum mit.
Mein kleiner Bruder war bei seinem Vater die Nacht. Die Kleine hat es mitbekommen. Niemand konnte ihr sagen was los war. Die Krankenschwester musste es ihr dann beibringen.
Ich bin am selben Tag noch zu meiner Fam gefahren (ich wohne 700km entfernt). Es waren die längsten 7 Stunden Zug fahrt meines Lebens. Aber das war mir in dem Moment egal ich wollte nur zu meiner Familie. Als wir in den Bahnhof einfuhren stand mein Stiefvater schon da und wartete auf mich. Ich stieg aus und lief Ihm weinend in die Arme. Ich blieb dann Zwei Wochen bis zur Beerdigung. In der Zeit gab es viel Streß. Ich wusste nicht wohin mit mir. Die zwei Wochen kamen mir wie Jahre vor. Ich habe mich so verloren, einsam und auch unvollständig gefühlt. Ich habe in der Zeit kaum geweint. Wollte stark sein für meine Geschwister. Die zwei Kleinen hat es immerhin mit am stärksten getroffen. Meine Mama zog damals mit den zwei Kleinen nach Berlin. Nun mussten die zwei wieder zurück ziehen zu ihrem Papa. Der Freund meiner Mum velor ebenfalls alles. Seine Frau. Die zwei Kleinen die er so sehr geliebt hat. Seine Wohnung da er nun die Miete nicht mehr zahlen kann. In ein paar Minuten hat sich alles verändert. Wir Kinder verloren eine Mutter die uns so sehr geliebt hat, meine Oma ihr geliebtes Kind und meine Tanten ihre große Schwester. Meine kleine Schwester weinte bis zu Beerdigung kein einziges mal. Zur Beerdigung weinte sie dafür die ganze Zeit, ich saß die ganze Zeit neben ihr und hielt ihre Hand. Es hat so unendlich weh getan an dem Tag. Ich musste schon weinen als meine Tante angelaufen kam. Wir fielen uns weinend in die Arme. In meinem ganzen Leben habe ich nicht soviel geweint wie an diesem Tag. Als Kind träumte ich oft das meine Mutter stirbt. Keine ahnung warum. Verlustängste vlt... Aber das der Tag so früh und vorallem so unerwartet kommt... damit habe ich nicht gerechnet.
Ich begreifs immer noch nicht. Vorallem weiß ich nicht wie ich mit umgehen soll. Außen hin tu ich so als ob es mir gut gehe. Aber innerlich habe ich immer Bilder im Kopf. Ich sah meine Mutter den Tag danach aufgebettet im Bestattungsinstitut. Ich wollte sie so sehr nochmal sehen. Ich habe sie über ein Jahr nicht gesehen gehabt und konnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren sie nicht mehr zu sehen. Sie sah aus wie ein Engel. Friedlich, ruhig, schlafend. Ich wollte sie anfassen, streicheln. Doch habe mich nicht getraut. Ich hatte angst. Angst davor sie anzufassen, zu streicheln und dabei zu merken wie kalt sie ist. Nicht mehr warm und herrzlich wie zuvor. Aber ich konnte sie noch ein letztes mal sehen... ein aller letztes mal. Jetzt steht nur noch ein Bild von ihr im Regal auf dem sie frech die Zunge raus streckt. So war sie. Frech, lieb, herrzlich und immer für einen Spaß zu haben. Und nun soll ich sie nie wieder sehen oder auch nur hören oder sie lesen. Sie fehlt mir so sehr.... Ich komme soweit mit der Trauer zurecht. Aber diese Bilder, diese Gedanken lassen mich nicht in Ruhe. Ich habe sogar schon geträumt wie sie stirbt und sie im Traum sagt "ich will nicht!". Sie wollte noch nicht gehen.... das bricht mir das Herz.
Jetzt die Frage an euch... wie seit ihr mit eurer Trauer umgegangen? Wie habt ihr es geschafft damit zurecht zu kommen? Diese Gedanken und Träume verbannt? Ich hoffe ihr könnt mir da ein paar tipps geben.
LG