25.07.14 der schlimmste Tag in meinem Leben

  • Hallo,


    ich weiß garnicht wie ich anfangen soll.. Ich schreib einfach mal drauf los. Sorry schonmal falls es ein halber Roman wird.

    Am 25.07. verstarb plötzlich meine Mutter im Alter von nur 46 Jahren an einen Herzinfarkt.


    Ich bekam früh einen Anruf meines älteren Bruder der bitterlich am Telefon weinte. Ich wusste erst garnicht was los war. Dann sagte er mir unsere Mutter sei tot.
    Ich fing sofort derbe an zu weinen. Hatte keine Worte parat. Ich wohne mit meinem Freund zusammen und schlief die Nacht davor im Wohnzimmer. Ich habe da noch mein altes Bett stehen für meinen Rücken da er nur ein hartes Sofa hat wo wir gemeinsam drauf schlafen... aber das ist eher nebensache... jedefalls ging ich dann weinend und zitternt ins Schlafzimmer. Er schaute mich verdutzt an. Als ich dann sagte meine Mama ist tot, sprang er sofort auf und nahm mich in den Arm. Meine Mutter war mit ihrem Freund und meinen zwei kleinen Geschwistern im Urlaub bei meiner restlichen Familie zu Besuch. Meine Mum und ihr Freund wollten den Montag drauf wieder Heim fahren. Den Tag davor waren sie noch bei meiner Oma im Garten. Meine Mum sagte noch als sie gingen "wir sehen uns morgen!". Niemand ahnte das es für sie kein morgen mehr gebe. Um 5 Uhr morgens den Tag darauf passierte es dann. Sie starb noch in den Armen meiner Tante. Sie schliefen zusammen in der Wohnung meiner Oma da meine Oma eh im Garten geschlafen hat. Meine Tante war ebenfalls nur zu Besuch..... ;(


    Das schlimmste daran, meine kleine Schwester (10Jahre) war ebenfalls bei meiner Mum mit.
    Mein kleiner Bruder war bei seinem Vater die Nacht. Die Kleine hat es mitbekommen. Niemand konnte ihr sagen was los war. Die Krankenschwester musste es ihr dann beibringen.
    Ich bin am selben Tag noch zu meiner Fam gefahren (ich wohne 700km entfernt). Es waren die längsten 7 Stunden Zug fahrt meines Lebens. Aber das war mir in dem Moment egal ich wollte nur zu meiner Familie. Als wir in den Bahnhof einfuhren stand mein Stiefvater schon da und wartete auf mich. Ich stieg aus und lief Ihm weinend in die Arme. Ich blieb dann Zwei Wochen bis zur Beerdigung. In der Zeit gab es viel Streß. Ich wusste nicht wohin mit mir. Die zwei Wochen kamen mir wie Jahre vor. Ich habe mich so verloren, einsam und auch unvollständig gefühlt. Ich habe in der Zeit kaum geweint. Wollte stark sein für meine Geschwister. Die zwei Kleinen hat es immerhin mit am stärksten getroffen. Meine Mama zog damals mit den zwei Kleinen nach Berlin. Nun mussten die zwei wieder zurück ziehen zu ihrem Papa. Der Freund meiner Mum velor ebenfalls alles. Seine Frau. Die zwei Kleinen die er so sehr geliebt hat. Seine Wohnung da er nun die Miete nicht mehr zahlen kann. In ein paar Minuten hat sich alles verändert. Wir Kinder verloren eine Mutter die uns so sehr geliebt hat, meine Oma ihr geliebtes Kind und meine Tanten ihre große Schwester. Meine kleine Schwester weinte bis zu Beerdigung kein einziges mal. Zur Beerdigung weinte sie dafür die ganze Zeit, ich saß die ganze Zeit neben ihr und hielt ihre Hand. Es hat so unendlich weh getan an dem Tag. Ich musste schon weinen als meine Tante angelaufen kam. Wir fielen uns weinend in die Arme. In meinem ganzen Leben habe ich nicht soviel geweint wie an diesem Tag. Als Kind träumte ich oft das meine Mutter stirbt. Keine ahnung warum. Verlustängste vlt... Aber das der Tag so früh und vorallem so unerwartet kommt... damit habe ich nicht gerechnet.


    Ich begreifs immer noch nicht. Vorallem weiß ich nicht wie ich mit umgehen soll. Außen hin tu ich so als ob es mir gut gehe. Aber innerlich habe ich immer Bilder im Kopf. Ich sah meine Mutter den Tag danach aufgebettet im Bestattungsinstitut. Ich wollte sie so sehr nochmal sehen. Ich habe sie über ein Jahr nicht gesehen gehabt und konnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren sie nicht mehr zu sehen. Sie sah aus wie ein Engel. Friedlich, ruhig, schlafend. Ich wollte sie anfassen, streicheln. Doch habe mich nicht getraut. Ich hatte angst. Angst davor sie anzufassen, zu streicheln und dabei zu merken wie kalt sie ist. Nicht mehr warm und herrzlich wie zuvor. Aber ich konnte sie noch ein letztes mal sehen... ein aller letztes mal. Jetzt steht nur noch ein Bild von ihr im Regal auf dem sie frech die Zunge raus streckt. So war sie. Frech, lieb, herrzlich und immer für einen Spaß zu haben. Und nun soll ich sie nie wieder sehen oder auch nur hören oder sie lesen. Sie fehlt mir so sehr.... Ich komme soweit mit der Trauer zurecht. Aber diese Bilder, diese Gedanken lassen mich nicht in Ruhe. Ich habe sogar schon geträumt wie sie stirbt und sie im Traum sagt "ich will nicht!". Sie wollte noch nicht gehen.... das bricht mir das Herz.


    Jetzt die Frage an euch... wie seit ihr mit eurer Trauer umgegangen? Wie habt ihr es geschafft damit zurecht zu kommen? Diese Gedanken und Träume verbannt? Ich hoffe ihr könnt mir da ein paar tipps geben.


    LG :(

  • Hallo,
    zuerst mein herzlichen Mitgefühl zu deinen Verlust.


    Ich habe zwar meine Mutter nicht verloren, aber Trauer erlebt und möchte Dir vielleicht ein paar Gedanken mitteilen. In unseren Träumen verarbeiten wir das, was passiert ist und diese Träume kommen immer wieder. Es ist alles sehr frisch bei Dir und ein sehr wichtiger Faktor in der Trauer ist die Zeit. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Lasse vor allen die Trauer zu und verdränge diese nicht, weil wenn Du es versuchst zu verdrängen, so ist meine eigene Erfahrung gewesen, kommt diese Trauer desto mehr und überrollt einem.


    Wir versuchen nach Außen zu funktionieren, weil es die Gesellschaft von uns erwartet und irgendwann kommt der Spruch: "Es ist so viel und so viel Zeit vergangen!" Für die andere, aber nicht für einen selbst, denn die Welt bleibt stehen und es wird dunkel rum um einen. Mir persönlich hat der Austausch mit Menschen geholfen die mich verstehen. Dazu habe ich diese Seite aufgebaut, weil ich hier so sein darf wie ich bin, auch manchmal traurig und niedergeschlagen. Ich muss mich nicht verstellen und jemanden was vormachen. Mit der Zeit wirst Du, hoffe ich, lernen mit diesen Schmerz zu leben.
    :kerze14: für deine Mama
    Ich wünsche Dir weiterhin sehr viel Kraft.
    Marek Jan

  • Auch von mir ein trauriges Hallo....
    Es tut mir sehr leid für Dich und Deine Familie. Nun, mit Trauer umzugehen lernt man leider nicht, sondern man erlebt es, wenn es soweit ist. Wie Marek schon geschrieben hat, finde ich es wichtig, die Trauer zuzulassen. Es gibt immer wieder Momente, in denen man die Trauer verstecken oder verdrängen kann. Aber sie findet uns immer wieder. Wichtig ist, dass man Leute hat, mit denen man darüber reden kann.
    Hier wirst Du immer liebe Menschen finden.


    Mit einem lieben Gruß
    Krystyna

  • Liebe IhrKind,
    Ich mag Deinen Nicknamen, denn das bist Du und wirst es immer bleiben: Ihr Kind .... :)
    Ich habe Deinen Bericht gelesen und er hat mich sehr berührt. Ich stelle es mir schlimm vor, wenn die Mutter von einer Sekunde zur anderen nicht mehr da ist. Du hast mein tiefstes Mitgefühl. Hier ist ein Kerzchen für Dich und Deine Mama



    Alles alles Liebe Steffi :k115:

  • Danke für eure lieben Worte.
    Ich bin noch recht jung (24) und hatte mit dem Tod bisher nix am Hut.
    Zumindestens nicht bewusst. Meine Uroma starb da war ich noch zu klein um davon etwas mit zu bekommen.
    Daher ist diese ersttoderfahrung doch recht hart...
    Ich mache mir vorallem sorgen um meine zwei kleinen geschwister.
    Ich kann nicht da sein für sie da ich wie oben schon steht zu weit weg wohne.
    Ich glaub ich mache mir einfach zuviele sorgen :(
    Weinen tu ich auch sehr wenig. Wenn dann sehr doll.
    Meist will ich weinen kann aber irgendwie nicht.
    Manchmal denk ich, hey ich schreib meiner Mama mal wies ihr geht.
    Aber gleich danach denkt man sich.... sie ist nicht mehr da...
    Es tut einfach weh ;(

  • Hallo IhrKind!
    Ich kann dich so gut verstehen. Auch meine Mama ist im vergangenen Jahr nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Sie fehlt mir jeden Tag.


    Ich habe kurz nach ihrem Tod damit angefangen, ihr Briefe zu schreiben. In diesen Briefen habe ich von alten Erinnerungen und über aktuell Erlebtes berichtet. Und ich habe immer wieder geschrieben, wie sehr ich sie vermisse.
    Diese Briefe sammle ich in einem schönen Ordner und ab und zu schaue ich sie mir an. Es ist schön, diese alten Erinnerungen festzuhalten, denn dadurch verringert sich die Angst, diese irgendwann ganz zu verlieren.


    Vielleicht beginnst du auch einmal damit, deine Gedanken aufzuschreiben. Ganz für dich alleine und wenn du irgendwann möchtest, teilst du sie mit jemandem (ich selbst kann es bis jetzt noch nicht).


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht und immer Menschen, die dich verstehen und dich in den Arm nehmen, wenn du es brauchst.


    Diese Kerze ist für deine Mama:
    :trauerkerze_52:


    Und diese soll für dich scheinen:
    :kerze-viel-kraft_02:

  • Hallo IhrKind,


    sei mal vorsichtig umarmt, wenn Du magst. Der Verlust Deiner Mutter tut mir sehr leid. Ich kann mich den anderen nur anschließen - es ist wichtig, die Trauer zuzulassen; ihr Zeit und Raum zu geben. Ich wünsche Dir liebe Menschen, bei denen Du das kannst. Hier ist immer Platz dafür.


    Für Deine Mama


    :trauerkerze_46:




    Für Dich



    :kerze-viel-kraft_02:




    Mitfühlende liebe Grüße
    Corinna

  • Ein mitfühlendes Hallo.


    Ich kann mich da gut einfühlen. Letztes Jahr habe ebenso meine Mutter verloren und ich kann mich noch gut erinnern, wie es war, als alles noch so frisch und irreal war.


    Vielleicht magst Du Dich im Forum anmelden? Du bist hier herzlich willkommen, kannst wann immer Dir danach ist Deine Gedanken und Gefühle niederschreiben, egal in welche Richtung diese gehen.



    :trauerkerze_56::trauerkerze_56: Mögen diese Kerzen für Deine Mom leuchten und Dir etwas Wärme schenken.


    Vielleicht gibt es in der Nähe, wo Deine Geschwister wohnen Trauergruppen für Kinder? Evtl. kannst Du Dich ja mal erkundigen, ob es soetwas gibt?
    Darüber zu reden könnte auch helfen. Das Thema auch bei Deiner kleinen Schwester nicht totzuschweigen.


    Wünsche Euch allen viel Kraft.

  • Hallo und auch danke an die anderen Antworten.
    Danke auch an die Kerzen von euch.
    Ja ich bin schon am überlegen mich hier anzumelden.
    Denke ab und zu mit anderen schreiben die ebenso so einen schmerz
    erfahren musste sollte helfen etwas darüber hinweg zu kommen.
    Meiner Schwester schreibe ich so oft wies geht.
    Da sie schon ein Handy besitzt kann ich das immer tun.
    Frage sie immer wie es ihr geht und sie soll sich melden wenn sie kummer hat.
    Heute geht es mir garnicht gut. Hab mir jetzt was zur Beruhigung geholt aus der drogerie.
    Mal sehen obs bisschen hilft zur ruhe zu kommen.
    Danke nochmal an alle für eure lieben worte.


    LG

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Hier handelt es sich um ein Trauer-Austausch-Thema.
    Bitte in diesem Thema KEINE Kerzen verwenden.