mein Mann verdrängt seine Trauer und unsere Ehe steht auf dem spiel

  • Hallo ihr, ich wende mich hier an euch weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. mein Schwiegervater sprich der Vater meines Mannes ist vor knapp 1 1/2 Jahren plötzlich im alter von 57 Jahren verstorben. die erste Zeit war alles der Lage entsprechend ok aber in den letzten wochen wird es einfach unerträglich. ich weiß nicht mehr weiter. mein Mann F
    flüchtet in Arbeit ist kaum noch zuhause schläft schlecht hat magenschmerzen herzstechen innere Unruhe ja kann nicht mal in ruhe am Tisch sitzen und essen. ich versuch für ihn da zu sein lese Bücher geh zu einer Psychologin lese in Foren etc. er will sich nicht helfen lassen und er projeziert alles auf unsere ehe. egal was ich mach immer ist es falsch . ich bekomm keine Zuneigung keine Umarmung mehr nichts. auf die frage ob er mich noch liebt keine Antwort. ist das normal? auf die frage ob ich gehen soll keine Antwort bzw wenn ich meine das tun zu müssen... ich weiß nicht mehr weiter

  • Lieber Gast,
    es ist wirklich eine schwierige Situation. Manchmal liegt ja der Gemütszustand nicht nur an der noch nicht aufgearbeiteten Trauer. Oft kommen noch andere Bedrängnisse hinzu, wie Ärger auf der Arbeit, zuviel Arbeit, Mobbing oder alles mögliche. Da Männer ihr Herz auch nicht unbedingt auf der Zunge tragen, müßte man versuchen, mit viel reden, aber ohne Druck, den Dingen auf den Grund zu gehen und vor allem viel Verständnis zu zeigen ohne die Gespräche in eine bestimmte Richtung zu drücken. Auch auf die Frage, ob noch Liebe da ist oder ob man gehen soll wird man inuitiv in den Gesprächen eine Antwort bekommen.
    LG Annemone

  • Hallo,
    also ich lese heraus, dass du sehr aktiv bist in dieser Sache und ihn auch ein Stückweit herausforderst um ihn wach zu rütteln.
    Ich glaube aber damit erreichst du eher seinen Rückzug. Ich denke er fühlt sich unter Druck. In der Trauer ist man manchmal von sich selbst und auch von seinen Lieben abgetrennt, weil man sonst nicht funktionieren kann. Man verdrängt und zwar alles was mit irgendeinem Gefühl zu tun hat. Das macht natürlich auch krank, denn irgendwo sucht es sich seinen Weg, wenn auch körperlich.
    Ich glaube es wäre gut wenn du ihm Raum gibst. Ohne zu werten. Das ist gar nicht so einfach, weil man ja helfen will und auch Bedürfnisse hat. Der Andere bekommt das auch auf einer unbewussten Ebene mit, man muss manchmal gar nichts sagen oder tun und trotzdem reagiert ein Anderer mit Rückzug.


    Versuche dich um dich selbst zu kümmern, nimm dir frei, komme zu Kräften und lasse ihm Raum. Wie soll man einem Menschen helfen und Kraft geben wenn es einem selbst schlecht geht und man selbst bedürftig ist? Versuche erst einmal dir selbst zu geben, was du ihm geben willst und sei einfach da, wenn er dich braucht. Er wird von selbst den Weg suchen.


    LG

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