Hallo, liebe Leute ...
Seit den Tod meiner besten Freundin habe ich einige Fragen, die ich nicht verstehe. Ich habe auch das Gefühl, dass keiner in meinem Umfeld wirklich versteht, was in mir vorgeht. Es kann sich keiner vorstellen... Was auch gut so ist. Diesen bedrückenden Schmerz wünsche ich keinen.
Deshalb wende ich mich an euch. Mit der Hoffnung, hier ein paar erklärende und hilfreiche Worte zu finden.
Nur wo fange ich an?
Am besten am Anfang, als ich meine beste Freundin kennen lernte. Damals habe ich schnell das Eis zwischen uns gebrochen woraufhin wir auch genau so schnell enge Freundinnen wurden. Wir teilten alles. So etwas habe ich noch nie für eine Freundin empfunden wie für sie. Durch dick und dünn gehen bekam eine ganz andere Bedeutung für mich.
Ein Jahr war vergangen, als wir Silvester gemeinsam verbrachten und feierten. Eingeladen war auch mein Bruder, dem ich trotz unserer ganzer Schwierigkeiten zu der Zeit wieder etwas näher gekommen bin. Meine beste Freundin wusste natürlich, dass mein Bruder mich über Jahre zutiefst verletzt hat. Sie wusste von meinem Schmerz und wie schwierig unser Verhältnis war. Und hätte ich gewusst, dass ab dieser Feier alles anders werden würde, hätte ich ihn nie eingeladen. Denn danach trafen sich die beiden öfter und kamen schließlich zusammen. Von da an ging alles berg ab. Ich weiß nicht genau, was die beiden sich erzählten. Jedenfalls verschlechterte sich das Verhältnis meiner besten Freundin zu mir nach und nach... Ich vermute, dass mein Bruder auch ihr genau den selben quatsch über mich erzählt hat wie allen anderen. Sie jedenfalls schien sich davon beeinflussen zu lassen. Ich versuchte noch etwas zu retten, sagte ich vermisse sie aber im Endeffekt brach alles ab. Sie mied den Kontakt zu mir und ich erfuhr von meiner Mutter, dass auch sie schlecht von mir sprach. Es hatte mich so tief verletzt, dass ich mich nicht weiter bei ihr gemeldet hatte. Aber dennoch musste ich jeden Tag an sie denken. Heute denke ich mir... Hätte ich mich bloß noch ein mal gemeldet.
Über ein jahr nach diesem "Drama" kam dann das schlimmste, was geschehen konnte. Ich bekam einen Anruf, dass sie plötzlich verstorben sei... Einfach so, aus heiterem Himmel brach sie zusammen und war tot... Ich verstand es nicht und fuhr sofort hin um meinen Bruder, trotz unserer Differenzen bei zu stehen. Es war einfach schrecklich. Ich hatte nicht einmal die gelegenheit sie noch einmal zu sehen... Und als wäre es nicht genug, hielt man mich bei der Planung der Trauer außen vor. Sie behandelten mich wie eine fremde, obwohl wir uns doch so nahe gestanden hatten. Ich habe mir aufgehört sie so zu lieben wie zu Anfang.
Ich durfte also nicht bei ihrer einäscherung dabei sein... Nur die "Trauerfeier" wurde mir gewehrt, aber es war nicht das selbe. Ich konntw mich nicht verabschieden. Es tat so weh, dass sie meine Trauer und keine Gefühle für sie so außen vor ließen...
Ein kleiner rückblick:
Ziemlich am Anfang unserer freundschaft haben wir uns gesagt, dass wir bei unserem dahinscheiden ein glöckchen mit bekommen möchten, damit wir uns und unsere lieben im Himmel wieder finden.
Diesen Wunsch wollte ich ihr erfüllen und habe dies auch ihrer Mutter, meinem Bruder als auch ihrer Schwester erzählt. Auch ihnen schenkte ich ein glöckchen. Eines band ich auch an die Urne meiner besten freundin... Nur um später festzustellen, dass sie die glöckchen im Müll entsorgt hatten. es war so ein schlag für mich. Ich verstand nicht, wie man selbst in so einer Zeit derart egoistisch sein kann. Natürlich verstehe ich deren eigene trauer, doch... Gemeinsam trauern ist schöner, oder?
Ich verstehe das alles nicht. Sie war alles für mich. Die beste Freundin die ich je hatte.
Nun... Ich stehe also allein da mit meiner Trauer. Ich weiß nicht mit wem ich reden soll, auch wenn es ein halbes jahr her ist.
Zuletzt muss noch gesagt sein... Ihr todesdatum ist das Geburtsdatum meines Freundes... Diesem Tag werde ich nun auf ewig mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen blicken...
Vielen dank im voraus für jene, die sich an meinem Kummer beteiligen...
In tiefer Trauer, nika