Hallo zusammen!
Ich schreibe hier weil ich gerade nicht so richtig weiß, was auf mich zukommt und wie ich damit am besten umgehen soll.
Es geht dabei eigentlich weniger um meine Trauer, als um die meiner Freundin und ihrer Verwandtschaft.
Zur Situation:
Ich bin 24 Jahre alt und jetzt seit etwas über einem Jahr mit meiner Freundin zusammen, deren Opa heute auf die Intensivstation
gekommen ist und für den es auch nicht gut ausschaut. Er ist schon lange chronisch krank und kam vor ein paar Tagen schon ins
Krankenhaus.
Meine Freundin ist derzeit im Zuge eines Auslandssemesters nicht in Deutschland, was für sie die Situation ziemlich verkompliziert.
Ihr Vater hatte ihr schon bei der Einweisung ihres Opas ins KH geschrieben, dass sie hoffen er übersteht das heile, und sie konnte
ihn auch nochmal anrufen. Jetzt liegt er seit heute aber im Koma.
An sich ist sie sehr emotional und wirkte auf mich am Anfang wirklich geschockt. Heute - mit der Info über Intensivstation und
Koma - wirkte sie dann schon wieder recht gefasst, ich merke aber schon dass es sie sehr beschäftigt und dass sie traurig ist. Sie
hat am Telefon auch zwischendurch immer wieder mit den Tränen gekämpft.
Ich persönlich habe ich ihre Großeltern nur an einem Wochenende kennengelernt, aber auch dort waren wir nicht die ganze Zeit
mit ihnen zusammen. Ich habe also bisher keine große Verbindung zu ihnen.
Ich habe außerdem noch keinerlei Erfahrungen mit dem Tod gemacht, von daher ist das alles Neuland für mich.
Jetzt weiß ich also nicht, was passieren wird, gesetzt dem Fall das ihr Opa in den nächsten Tagen stirbt.
Für mich ist es so schon schwierig ihr beizustehen, ich versuche es halt so gut es geht über das Telefon, und ich bin froh, dass
sie im Ausland auf wirklich herzensgute Menschen getroffen ist, die für sie da sind. Ablenkung hat sie zudem auch noch.
Ich gehe daher auch nicht zwangsläufig davon aus, dass sie zur Beerdigung nach DE kommen wird, obwohl sie eine sehr enge
Bindung zu ihrem Opa hat, und selbst fliege ich erst in einem Monat zu ihr (war eh geplant), vorher geht auch nicht.
Ich finde es aber schwierig, ihr nur telefonisch/über skype beistehen zu können.
Habt ihr vielleicht Tipps oder Ideen, wie ich ihr da noch helfen kann?
Darüber hinaus weiß ich auch nicht richtig, wie ich mich jetzt Ihren Eltern gegenüber verhalten soll. Ihre Mum ist recht offen und
redet auch viel, aber ihr Dad - um dessen Vater es geht - ist eher introvertiert und redet auch innerhalb der Familie nicht viel
über Gefühle. Eine Mail von vor ein paar Tagen von meiner Freundin wie es ihm mit der Situation geht hat er z.B. unbeantwortet
gelassen (andere aber beantwortet). Ich verstehe mich aber grundsätzlich gut mit beiden.
Sollte ich anrufen? Ich glaube nicht, dass er mit mir gerne darüber reden würde, aber (wie) soll ich meine Anteilnahme (jetzt schon)
ausdrücken?
Vielleicht habt ihr ja die ein oder andere Anregung für mich, die mir helfen, meiner Freundin und ihrer Familie in dem Rahmen zu
unterstützen den ich leisten kann.
Und gegebenenfalls habe ich im Laufe dessen, was noch kommt, noch weitere Fragen, in denen ihr mir vielleicht helfen könnt.
Dafür danke ich euch schon einmal!