Mein Papa ist am 24.05.2011 gestorben. An Krebs. Es waren von Diagnose bis Tod zwar "nur" 12 Wochen, aber diese Zeit fühlte sich unendlich an. Die Floskel "gekämpft, gehofft und doch verloren" konnte treffender nicht sein. Es war ein ständiges Auf und Ab, ein Hoffen und Bangen. Und trotzdem habe ich nie geglaubt, dass er, der Große, der Starke, mein Papa, der immer alles gerichtet hat, jemals sterben könnte. Er sagt noch vor der großen OP, dass er das schafft, dass er uns doch nicht alleine lassen kann. Er war soooooo tapfer...und auf einmal ist der Tag X da. Und nichts ist mehr so wie es war. Es ist wirklich wie in einem falschen Film; es zieht dir den Boden unter den Füßen weg und du fällst und fällst... mein Vater fehlt mir unendlich. Es tut wirklich richtig körperlich weh, im Herzen. Und ich wünsche mir so sehr, dass er sich mal meldet. Ich weiß, dass hört sich kindisch an. Aber dieses "Ganz-Weg-Sein" macht mir so zu schaffen. Und die Bilder: von seinem Leiden, seinem Sterben (ich habe ihn bis zum Schluss begleitet), das krieg ich einfach nicht aus dem Kopf. Ich hoffe, dass ich ihn irgendwann wieder lachend und "lebendig" vor mir sehe... und nicht so, mit tausenden Schläuchen und Geräten.
Meine Familie ist augenscheinlich wieder zur Normalität zurück gekehrt. Ich weiß, jeder trauert anders. Und trotzdem: ich verstehe es nicht und es tut mir weh. Ich habe das Gefühl, er gerät in Vergessenheit. Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass man sich gar nicht über meinen Papa unterhalten möchte. Ganz einfach, weil man das Thema Tod lieber ausklammern möchte...
Aber ich kann das nicht. Mein Papa fehlt mir unendlich.........
Traurige Grüße