Vor einer Woche....

  • Vor einer Woche ist meine Mutter nachts gegangen. Ganz friedlich im Schlaf. Sie hatte Chronisch Lymphatische Leukämie, im September 2010 eine Chemo gut abgeschlossen, aber im Dezember kam der nächste Schub. Ihre Werte wurden schlecht, sie bekam eine schwere Mundentzündung, einen komischen Husten. Ich musste sie vor 3 Wochen ins Krankenhaus bringen, weil es ihr so schlecht ging. Ich hab die Nacht vorher bei ihr geschlafen, war noch ganz nah bei ihr. Wir hatten doch noch telefoniert am Mittwoch, sie sollte doch wieder nach Hause kommen, ich wusste zwar nicht, wie sie sich ernähren sollte, weil sie immer noch Schmerzen im Mund hatte, aber ich dachte, wir kriegen das hin, wie immer. Und dann ist sie nachts einfach eingeschlafen. Ich weiß, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Sie war viel zu fröhlich und unabhängig, um vielleicht viele Wochen von Ärzten, Diagnosen und Blutttransfusionen abhängig zu sein. Ich, mein Vater und meine Schwester hätten alles für sie getan, aber das hätte sie nie so gewollt. Ich weiß das alles, aber ich bin so unendlich traurig und ich will, dass sie wieder da ist! Das Krasse ist, ich geh so durch den Tag, führe ihre Firma weiter, es ist ihr Baby und schließlich muss ich das auch für meinen Vater und meine Schwester tun, die davon abhängig sind, aber ich begreife nicht, dass sie einfach nicht mehr da ist! Sie war meine beste Freundin, die Sonne, ich hab sie immer "Zuckermami" genannt..... Und ich mach mir solche Sorgen um meinen Vater, ich hab Angst, dass er daran zerbricht. Und ich hab solche Panik vor der Beerdigung! Ich weiß, ich steh das durch, meine Schwester auch, aber was ist mit meinem Vater? Meine Eltern sind eine solche Einheit, sie sind Seelenverwandte. Ich hab einfach Angst, ihn auch zu verlieren oder zusehen zu müssen, wie er sich aufgibt. Da mich hier keiner kennt, kann ich es ehrlich sagen: Ich wünschte, ich könnte ihm seine Trauer abnehmen! Ich komm schon klar, ich hab gute Freunde! Und ich hab auch therapeutische Hilfe, ich schaff das. Aber es zerreißt mir noch mehr das Herz, ihn so zu sehen. Und ich kann mir nicht vorstellen, echt nicht vorstellen, meine Mutter nie wiederzusehen! Wir wollten noch so viel zusammen machen! Mann, sie hat so viel kämpfen müssen in ihrem Leben, hat für jeden ein Ohr gehabt, dem es schlecht ging, sie hat so vielen Menschen Halt gegeben, sie hat sich vor nichts gedrückt, verdammt noch mal, warum musste sie mit 64 sterben???? Warum hat sie diese Sch**ß-Leukämie gekriegt? Warum durfte hbisie nicht die schöneren, entspannteren Seiten des Lebens haben? Warum hat man ihr zum Abschluss Schmerzen und Verzweiflung gegeben?????????? Ich bin so froh, dass sie so loslassen konnte, nun kann ihr nichts mehr wehtun. Kein Arzt, kein Sch**ß-Finanzamt, keine Blutttransfusionen. Ich möchte stark sein, damit sie die Entscheidung nicht bereut, aber ich bin so wahnsinnig traurig! Danke, dass ihr zugehört habt....

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