Es ist so lange her Papa...

  • es ist so lange her, dass du dich entschieden hast zu gehen. Nie werde ich wissen warum. Warum du es so wolltest, warum du dich nicht verabschiedet hast. Lange Zeit habe ich es verdrängt, oft war ich wütend, manchmal habe ich mir Vorwürfe gemacht, jetzt finde ich es nur noch traurig.


    Traurig, dass es niemanden gab, der dir helfen konnte,
    traurig, dass wir keine Zeit hatten uns näher kennenzulernen,
    traurig, dass du dich nicht verabschiedet hast,
    traurig, dass es der einzige Weg war, den du sehen konntest.


    Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Frieden gefunden hast.


    Deine Tochter

  • Hallo


    für deinen Papa möchte ich dieses Licht :trauerkerze_20: anzünden.


    dir wünsche ich das alles gute und das Du die möglichkeit hast dich mit anderen über deine Trauer auszutauchen.
    Wenn nicht dann schau doch einfach öfter hier rein,hier gibt es viele die dich verstehen und sich auch austauschen.
    alles liebe Julchen

  • Danke an alle, die geantwortet haben und auch an die unbekannten Leser.
    Es war mir einfach ein Anliegen, hiermit einen Schlußpunkt zu finden. Nicht, dass ich vergessen habe oder möchte, sondern ein Ende zu finden auf die ewige Frage nach dem warum. Denn es kann keine Antwort geben. Nicht, dass mich diese Frage ständig quält - aber immer wieder. Gerade in Phasen, in denen auch mein Leben mal ins Schlingern gerät. In diesen Zeiten kann ich mir vorstellen, dass man nichts anderes mehr wahrnehmen kann als die eigenen "Dämonen". Dass man nur noch möchte, dass diese Gedanken endlich aufhören. Ich muss seine Entscheidung akzeptieren.

  • Es ist so schwer zu verstehen, wenn sich jemand das Leben nimmt.
    Mein Partner hat es sich auch genommen. Gerade heut als ich von der Arbeit kam, gings mir besonders schlecht. Bis heute kann ich nicht mal wütend sein. Warum auch. Er konnte einfach nicht mehr. Ihm ging es so schlecht. Das Leben war für ihn nicht mehr aushaltbar. Ich muss mich in solchen Situationen immer wieder daran erinnern, wie schlecht es ihm ging. Dann sag ich mir, dass er jetzt endlich seine verdiente Ruhe gefunden hat. Die Trauer nimmt es mir nicht. Aber es ist ein kleiner, schwacher Trost.
    Weiss nicht, ob Dir diese Antwort weiterhilft.


    L

  • Ich drücke Dich ganz herzlich!
    Mein Papa ist "trotz" 83 Jahren plötzlich und unerwartet vor 3 Wochen verstorben.
    Mich umgibt jeden Tag seitdem ein unglaubliches Heimweh nach ihm - die Gewiss-
    heit, dass ich nie wieder mit ihm sprechen kann, ihn sehen kann, ihn drücken kann,
    das kostet unglaublich viel Kraft und ich versuche tapfer zu sein. Ich bin nach einer
    Woche wieder zur Arbeit gegangen und "verkaufe" mich recht "gut" - aber jeden
    Abend, wenn ich zuhause bin, fließen die Tränen und mich erfasst ein großer Schmerz.
    Niemand kann das nachempfinden, der nicht selbst schon ein Elternteil hat gehen lassen
    müssen - man kann diesen Schmerz nicht wirklich beschreiben.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Mut und Zuversicht - und ich wünsche mir irgendwann
    das Gleiche. Im Moment ist dieser Wunsch für mich noch unerreichbar
    Liebe Grüße
    Britta

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