Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll, aber mit irgend jemandem muss ich mich darüber austauschen. Mit meiner Familie kann ich es nicht, meinem Freund lag ich schon oft damit in den Ohren und meine Freunde möchte ich damit auch nicht beschäftigen.
Vor ca. 3 Jahren starb meine geliebte Oma, Anfang letzten Jahres dann auch noch mein geliebter Opa. Sie waren meine Hauptbezugspersonen und einfach alles für mich. Meine Eltern sind geschieden, meine Mutter mit sich selbst und ihrem neuen Mann beschäftigt, zu meinem leiblichen Vater hatte ich jahrelang keinen Kontakt. Ich war aber noch ein Baby, als sie sich trennten. Aber meine Großeltern waren immer für mich da. Meiner Oma ging es irgendwie immer schlechter, bis zuletzt hofften wir noch, dass sie sich wieder erholt, aber dann lag sie im Koma und ein paar Tage später war sie tod. Bis heute habe ich es nicht richtig realisiert, dass sie für immer weg ist. Am Anfang habe ich auch mit niemandem drüber gesprochen und verdrängt, jetzt kommt es langsam und ich habe manchmal das Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen weggleitet. Ich vermisse sie so wahnsinnig und fühle mich so verloren ohne sie. Ich träume fast jede Nacht von ihnen und bin dann manchmal den ganzen Tag benommen, weil mich der Traum so aufgewühlt hat. Heilt die Zeit wirklich alle Wunden? Ich hatte immer Angst vor dem Tag, an dem sie sterben, habe dann aber, als es passiert, funktioniert. Habe keinen einzigen Tag im Büro gefehlt. Mir wurde immer gesagt, Du musst Dich damit auseinandersetzen und es verarbeiten, aber wie denn? Alles ist so schnelllebig, jeder mit sich selbst beschäftigt, weil jeder seine eigenen Probleme hat, da will man doch auch niemanden noch belasten. Ich habe manchmal solche Agressionen in mir, ist das normal? Mir sind viele Dinge dann einfach nur gleichgültig. Ich weiß auch nicht, warum das manchmal so ist...