Meine Mom

  • Meine Mom ist am 15. April diesen Jahres von uns gegangen, nach langer und schwerer Krankheit hat sie ihre Erlösung gefunden.


    2005 ist meine Mutter an Nierenversagen umgekippt, einfach so ohne, dass wir alle davon wussten...sie musste dadruch viel Leid ertragen, 3 mal die Woche zur Dialyse bis zum 05.07.2007. An diesem Tage, heute genau vor 3 Jahren, hat mein Vater meiner Mom eine Niere gespendet, die Niere wurde nach Anfangschwierigkeiten von dem Körper meiner Mom angenommen...doch erst von dort an fingen die Quälerein erst richtig an. Meine Mutter musste starke Medikamente nehmen, Immunsenker, die als Nebenwirkungen gleich Lungenentzündungen und Blutvergiftungen hervorrufen können...und so war es auch, schon im Jahre 2008 lag meine Mutter mit einer Lungenentzündung und Blutvergiftung im künstlichen Koma (bis dato die schlimmsten Tage meines Lebens), 7 lange Tage lang...nach etwa 3-4 Monaten kam meine Mom doch wieder aus dem Krankenhaus heraus.


    Dann kam der 28.12.2008, wieder eine Lungenentzündung mit Blutvergiftung, diesmal lag meine Mom 12 Tage im künstlichen Koma, langsam erwachte sie wieder und ab da wurde es immer schlimmer, ich weiß nicht mehr wieviele Lungenentzündunge meine Mutter hatte, sie lag von da an 14 Monate im Krankenhaus, mal ging es ihr etwas besser, doch meistens schlecht, sie quälte sich und das für UNS...sie war noch für ein paar Wochen zu Hause mit 24 Stunden Pflegedienst, doch auch hier bemerkte sie, dass sie so nicht mehr leben wollte, sie konnte nur noch im Bett liegen, konnte nichts allein und dann kam wieder eine Lungenentzündung + Blutvergiftung. Am Freitag den 09.04.2010 bekam ich dann von meinem Vater einen Anruf mit den Worten meine Mutter wolle nicht mehr leben, sie hat all ihre Medikamente verweigert. Wir haben ALLES versucht, doch wir konnte ihren Lebensmut nicht mehr wecken, von da an wurde es von Tag zu Tag schlimmer. Gott sei dank haben wir meine Mutter noch am 14.04.2010 in ein Hospitz bringen können und am 15.04.2010 um 2 Uhr nachts kam dann der Anruf, meine Mom würde nun sterben.
    Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, ich fühle mich mit 31 Jahren einfach noch zu jung.


    Bis heute habe ich den Tod meiner Mutter nicht richtig realisiert, mein Vater ist seit 3 Wochen zur Reha, mein Bruder nun im Urlaub mit seinen Kindern und ich bin ganz allein und heute ist ein sehr, sehr schlimmer Tag!


    Wie soll ich den Tod meiner Mom verkraften, wie soll ich es realisieren, dass sie nicht mehr da ist? Ich bin seit ich heute von der Arbeit heim gekommen bin, fast nur am weinen, ich kann mich zu nichts aufraffen, auch bewegen kann ich mich kaum! Ich weiß nicht, was ich tun soll.


    Auch für mich ist es gerade surreal hier zu schreiben, ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte, jeden Tag zur Arbeit zu gehen und ganz normal zu tun, doch mein Innerliches zerreißt sich alles...
    Ich habe eigentlich gedacht, dass es mir hilft, es aufzuschreiben, aber ich spüre gerade nichts, außer dass mir die Tränen meine Wangen hinunterlaufen und ich sie nicht stoppen kann...

  • Lieber Gast,


    zu trauern stellt eine sehr große Bürde dar, es ist ein nie gekannter Schmerz, der nach uns greift. Aber jener Schmerz hat auch unweigerlich mit Liebe zu tun, und jede Träne, die wir weinen steht unseren Lieben zu.


    Du schriebst eingangs: "Meine Mom ist am 15. April dieses Jahres von uns gegangen, nach langer schwerer Krankheit hat sie die Erlösung gefunden."


    Bei meiner Mutter war es ebenso. Sie wollte nicht mehr. So sehr ich sie vermisse, so sehr respektiere ich ihren Willen mit Dankbarkeit; denn so fiel der Abschied leichter. Die Trauer, das Vermissen bleibt, aber es wäre ein Unding, wenn die Lücke, die entstanden ist zu schließen wäre. Sie wird nie zu schließen sein, aber wir lernen damit zu leben.


    Ich weiß, dass Deine Mutter auch mit Deinem Verständnis rechnen kann.


    Dennoch, es tut mir unendlich leid. Ich hoffe, dass Du in diesem Forum
    ein klein wenig Zuversicht finden kannst.


    Für Deine Mutter: :trauerkerze_028::trauerkerze_028: und daneben eine Kraftkerze für Dich.


    Ein leiser aber lieber Gruß von Sternenstaub12

  • Lieber Gast,
    Trauer ist ein Weg, der bei jeden Menschen unterschiedlich verläuft.
    Es ist ein steiniger Weg mit sehr vielen Tränen und immer wieder die Frage nach dem Warum?
    Das erste Jahr war bei mir sehr viel mit Angst verbunden, wie werden die Geburtstage und Weihnachten, Ostern?
    Einmal durchlebt, wußte ich in etwa, was mich erwartet im nächsten Jahr und nach Zeit wurde das Leben lebbarer.
    Im ersten Jahr kann man sich das nicht vorstellen, weil der Schmerz zu stark ist, er wird es auch bleiben, wie lange kann ich es Dir nicht beantworten, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du lernst mit dem Schmerz zu leben. Der Weg, den Du mit deiner Mama gegangen bist, der war alles andere als leicht. In unsere Welt denken wir, wir müssen funktionieren, weil sehr viele Menschen, die Trauer nicht betrifft verlangen, dass wir zu unser Tagesordnung übergehen, aber das ist nicht möglich. Wir haben jemanden verloren den wir sehr lieben und deswegen wird es nicht mehr so sein wie früher, es wird alles anders und im Herzen bleibt ein Punkt der sehr schmerzt. Ich wünsche Dir, dass es nach Zeit leichter wird, dass Du an deine Mama denken kannst und auch an die schöne Zeit, die Ihr hattet. Das Sterben war ein Teil, aber es gab auch schöne Zeiten vor der Krankheit, an die Du denken solltest. Weine, schreie, lasse dem Schmerz raus, denn auch dieser hat Berechtigung da zu sein, weil Du deine Mama so sehr vermisst und es schmerzt.
    Deswegen ist auch unsere Webseite entstanden, weil so viele Menschen sich mit der Trauer alleine fühlen. Wir trauern hier gemeinsam, lachen und weinen, weil es sehr wichtig ist Menschen um sich zu haben, die einem verstehen, weil sie einem vergleichbaren Weg gehen oder gegangen sind.
    Leisen Gruß
    Marek Jan

  • Lieber Gast


    Ich kann mich sehr gut in dich reinversetzen, ich habe auch meine Ma verloren.Ich durfte sie nur länger haben wie du.
    So jung seine Mutter zu verlieren ist furchtbar.
    Natürlich fühlst du dich unwohl, du bist wie versteinert. Es ist so eine große Lücke entstanden und wer soll dich verstehen?
    Ich würde mich sehr freuen wenn du dich hier bei uns anmelden würdest.
    Mir hat dieses Forum und seine Mitglieder sehr bei meiner Trauer geholfen. Ich fühlte mich und fühle mich hier verstanden.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
    Leisen Gruß Heidi

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